Ski-Kaufratgeber: Welcher Ski passt zu mir?

Ein Mann, der Ski fährt.

Der erste Schnee des Jahres ist bereits gefallen und die ersten Gletscherskigebiete haben ihre Tore für begeisterte Skifahrer*innen geöffnet. Endlich ist wieder die Zeit für Wintersportarten gekommen! Wer noch schnell den passenden Ski kaufen möchte, sollte für eine qualifizierte Kaufentscheidung einige Dinge beachten.

  1. Welche Skiarten gibt es?

  2. Anfänger*innen vs. Profis: Welche Skitypen sind die richtigen?

  3. Tipps für den Skikauf

  4. Häufig gestellte Fragen zum Ski-Kaufen

Welche Skiarten gibt es?

Bevor man sich aber mit der Frage „Welcher Ski passt zu mir?“ beschäftigt, sollte man sich zuerst mit den verschiedenen Skiarten vertraut machen. Ski unterscheiden sich nämlich nicht nur in Länge, Farbe und Marke, sondern auch hinsichtlich der verschiedenen Einsatzgebiete, benötigten Fähigkeiten und technischen Merkmale. Ob Extremcarverin oder Tiefschnee-Enthusiast – heutzutage steht beim Skikauf für jeden und jede der geeignete Ski bereit.

Ski shöppenBeim Kauf von Ski kommt es vor allem auf die individuellen Ansprüche und den persönlichen Könnensstand an.

Gut zu wissen: Fast alle modernen Ski sind Carvingski. Das bedeutet, dass sie mehr oder weniger stark in der Mitte zusam    menlaufen und somit schon die Bauform das Kurvenfahren erleichtert.

Allround-Carver

Der fehlerverzeihende Allround-Carver – auch Easy-Carver – ist der perfekte Einstiegsski und eignet sich somit ideal für Genussfahrer*innen. Diese Art von Ski fühlt sich vor allem auf der Piste wohl. Allround-Carver sind etwas kürzer und weicher, um Anfänger*innen leichter um die Kurve zu bringen. Die weniger stark ausgeprägte Taillierung verzeiht zudem den einen oder anderen Fahrfehler und ermöglicht somit eine entspannte und komfortable Lernerfahrung.

Slalom-Carver

Der Slalom-Carver ist ein verhältnismäßig kurzer Ski für erfahrene Schneebegeisterte und spielt seine Vorzüge auf der Piste aus. Wer es genießt, von einer Kurve sogleich in die nächste zu wechseln und auch während des Carvens weitere Geschwindigkeit aufzubauen, liegt mit dem Slalom-Carver goldrichtig. Der Kurvenradius des Skis beträgt gewöhnlich 10 bis 12 Meter.

Race-Carver

Im Gegensatz zum Slalom-Carver ist der Race-Carver so ausgelegt, dass die Kurven auf der Skipiste weit ausgefahren werden können. Der Kurvenradius liegt bei diesem Skityp mitunter bei über 18 Metern. Ein weiterer Vorzug von Race-Carvern liegt in seiner erstklassigen Laufruhe, die auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten gegeben ist. Zu diesem Zweck ist der Race-Carver vergleichsweise lang konzipiert. In der Folge ist er weniger drehfreudig und erfordert deutlich mehr Kraft. Race-Carver eignen sich vor allem für erfahrene Carver*innen und nicht für Leute ohne Vorkenntnisse.

Sport-Carver

Der Sport-Carver versteht sich als Kompromiss zwischen dem Slalom-Carver und dem Race-Carver – sowohl was die Länge, das Fahrverhalten als auch den Kurvenradius angeht. Der Sport-Carver ist am besten geeignet, wenn man kurze bis mittellange Kurven schwingt. Bei sehr kurzen oder sehr langen Kurven unterliegt die Performance den auf diese Anwendungsgebiete spezialisierten Skis. Dafür hat der Sport-Carver meist ein etwas stärker ausgeprägtes Rocker-Profil, was den Ski agiler macht. Sport-Carvingski sollten vor allem Skifahrer*innen kaufen, die während der Pistenabfahrt gerne variieren.

Allmountain-Ski

Der Allmountain-Ski ist sozusagen die eierlegende Wollmilchsau unter den Ski und garantiert in so gut wie jeder Pistensituation Spaß. Er ist für das Skifahren am ganzen Berg – sowohl auf der Piste als auch im Tiefschnee – geeignet und eine beliebte Wahl für Fortgeschrittene, die jegliche schneebedingte Herausforderung erfolgreich meistern wollen. Einziges Manko: Die Performance-Optimierung leidet zugunsten der hohen Flexibilität. Da Allmountain-Ski tendenziell breiter ausgelegt sind, um im Tiefschnee nicht unterzugehen, fühlen sie sich auf der Piste mitunter etwas „träge“ an.

Tourenski

Wer den Berg nicht nur hinuntersausen, sondern winterliche Gipfel auch unabhängig von der Seilbahn erklimmen möchte, ist in der Welt des Tourenskis zu Hause. Beim Kauf von Tourenskis ist auf den richtigen Mix aus Aufstiegs- und Abfahrtsperformance zu achten. Während leichte, kurze Ski (Race-Tourenski) den Aufstieg erleichtern, bieten sie weniger Stabilität bei der folgenden Abfahrt. Der Freetouring-Ski ist hingegen deutlich breiter und schwerer konzipiert und somit exzellent für reine Tiefschneeabfahrten geeignet. Als Zwischenlösung existiert der klassische Tourenski. Dieser ist die optimale Wahl für Genießer*innen, die vor allem im leichten Gelände oder direkt neben der Piste unterwegs sind.

Tipp: Wer ins Skitourengehen hineinschnuppern möchte, kann auch an einen regulären Ski eine Tourenbindung montieren.

Beim Kauf von Tourenski ist in erster Linie auf den geplanten Einsatzbereich zu achten.

Freestyle-Ski

Wenn der Skipark ruft und auch die eine oder andere Pipe auf dem Plan steht, bietet es sich an, Freestyle-Ski zu kaufen. Freestyle-Ski sind spezialisierte Modelle, die auf der regulären Piste und im Park durch ihre Verspieltheit, aber eine schlechtere Fahrdynamik auffallen. Bei Freestyle-Ski handelt es sich fast ohne Ausnahme um Twin-Tip-Ski. Das bedeutet, dass beide Enden stark aufgebogen sind und der Ski auch rückwärts, in Fachsprache switch, gefahren werden kann. Twin-Tip-Ski in Kombination mit kurzen Ski und etwas stumpferen Kanten bieten maximale Drehfreudigkeit und eine geringe Gefahr zu verkanten.

Freeride-Ski

Wer schon im Sommer von frischem Pulverschnee träumt, greift am besten zu Freeride-Ski.. Die extra breiten Ski haben ähnlich zu den Freestyle-Ski eine stark aufgebogene Spitze, gelegentlich ist auch das Ende aufgebogen (Twin-Tip). In der Folge bietet der Ski maximalen Auftrieb und versinkt weniger im Schnee, was im Tiefschnee wahre Wunder bewirkt. Dies mindert allerdings gleichzeitig den Spaß auf der normalen Piste. Schwünge erfordern hier deutlich mehr Kraft. Skipisten-Neulingen sind Freeride-Ski nicht zu empfehlen.

Anfänger*innen vs. Profis: Welche Skitypen sind die richtigen?

Damit die Wahl auf den richtigen Ski fällt, gilt es, vor dem Skikauf zunächst die eigenen Ansprüche und den Könnensstand zu ermitteln.

Anfänger*innen und Profis legen beim Skikauf auf unterschiedliche Aspekte Wert.

Anfängerski 

Für unerfahrene Skifahrer*innen eignen sich vor allem die Allround- bzw. Easy Carver. Die wichtigsten Voraussetzungen an einen Anfängerski sind Drehfreudigkeit und eine fehlerverzeihende Bauweise. Ski für Anfänger*innen sollten deswegen auch immer etwas kürzer, weniger tailliert und vom Material her weicher sein.

Tipp: Wurden bereits Erfahrungen auf geliehenen Ski gesammelt oder steht der Wechsel vom Snowboard auf Ski an, ist der Kauf von Slalom-Carving oder Allmountain-Ski eine Überlegung wert.

Profiski 

Profiskifahrer*innen haben ihre Fähigkeiten auf zahlreichen Pistenkilometern trainiert, verschiedene Fahrweisen ausprobiert und dabei individuelle Vorlieben etabliert. Sie wissen demnach genau, was sie von ihrem Ski erwarten und können auf dieser Basis ein spezialisiertes Modell wählen: Die Auswahl reicht von Race- und Sport-Carver über Freestyle- und Freeride-Ski bis zum Touring-Ski. Für all jene, die möglichst abwechslungsreich unterwegs sein, sich aber trotzdem auf ein Modell festlegen wollen, ist der Allmountain-Ski eine Option.

Skiausrüstung shöppen

Tipps für den Skikauf

Wer bereits weiß, welche Skiart die richtige ist, kann gleich loslegen und die passenden Ski kaufen. Ein paar Tipps beim Skikauf sind allerdings noch zu berücksichtigen.

Länge beachten 

Wie lang müssen Ski sein? Fest steht: Je kürzer ein Ski ist, desto drehfreudiger verhält er sich und desto leichter ist er zu fahren. Demgegenüber bieten lange Ski mehr Laufruhe und ermöglichen dadurch höhere Geschwindigkeiten. Als Faustregel gilt, dass der aufgestellte Ski zwischen Kinn und Nase enden sollte. Vor allem Neulingen empfiehlt es sich, diese Regel einzuhalten, während Profis abhängig vom Anwendungsbereich auch Ski kaufen können, die über die individuelle Körpergröße hinausragen.

Ausrüstung ausleihen 

Sie sind sich noch nicht sicher, welcher Skityp der richtige für Sie ist? Um sich einen umfangreichen Überblick zu verschaffen und mehrere Modelle einander gegenüberzustellen, ist es hilfreich, sich die Skiausrüstung zunächst testweise zu leihen. 

Auch Anfänger*innen profitieren vom Ausleihen. Bei geliehenen Anfängerski handelt es sich zumeist um Allround-Carver – optimal, um „in die ersten Schwünge“ zu kommen.

Häufig gestellte Fragen zum Ski-Kaufen 


Wie lang müssen Ski sein?

Der aufgestellte Ski sollte bei Anfänger*innen zwischen dem Kinn und der Nase enden. Für Profis ist die Skilänge vor allem abhängig von den individuellen Vorlieben. Beim Kauf von Kinderski hingegen ist es besonders relevant, die herkömmlichen Längenregeln einzuhalten.

Gibt es Skimodelle für Frauen?

Ja, es gibt Ski, die speziell für Frauen (oder auch Kinder) entwickelt sind. Diese Ski sind für ein geringeres Körpergewicht konzipiert und meist etwas leichter. Große Frauen können zudem Unisex-Ski kaufen.

Wie wählt man den richtigen Ski aus?

Den richtigen Ski findet man, nachdem man seine eigenen Fähigkeiten und Ansprüche analysiert hat. Je nachdem, ob man anfängt, fortgeschritten oder Profi ist, eignen sich verschiedene Skiarten. Auch das Einsatzgebiet hat wesentlichen Einfluss auf die Auswahl des richtigen Skis. Ambitionierte Anfänger*innen sollten den erwarteten Lernfortschritt in die Entscheidung mit einbeziehen.

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