Unkraut im Rasen vernichten
Geschafft! Nach so viel Fleiß und Geduld rund um das Anlegen des neuen Rasens sprießen die Grashalme endlich wie gewünscht und ein wunderbarer grüner Teppich breitet sich aus. Doch was ist das? Nach und nach macht sich Unkraut breit! Sie können allerdings beruhigt sein. Der Spruch „Unkraut vergeht nicht“ entspricht bei Weitem nicht immer der Wahrheit. Was Sie daher gegen das unerwünschte Unkraut im eigenen Rasen machen können, erfahren Sie hier in diesem Beitrag.
Was können Ursachen für Unkraut im Rasen sein?
In den meisten Fällen begünstigt ein Nährstoffmangel im Boden das Wachstum von Unkraut. Die Rechnung ist dabei ganz einfach: Der Rasen selbst benötigt viele und die meisten Unkrautarten nur wenige Nährstoffe. Wenn im Boden nur wenige Nährstoffe vorhanden sind, kann das Unkraut wachsen, während der Rasen auf der Strecke bleibt. Noch stärker wird dieser Effekt, wenn das Wasser knapp wird. Auch hier sind viele Unkrautarten genügsamer als der eigentliche Rasen.
Ein grundlegendes Problem können zudem schlecht zusammengestellte Rasensamen-Mischungen sein. Sie enthalten oft nur schnell wachsende Gräser, die zum Teil auch noch direkt Unkrautsamen mitbringen. Das alles verhindert einen saftigen, dichten, grünen Rasen schon im Vorhinein. Zu guter Letzt kann auch eine zu geringe Schnitthöhe beim Rasenmähen das Unkrautwachstum fördern. Wenn die Grashalme lang genug sind, lassen sie dem Unkraut nur wenig Licht übrig.
Unkraut im Rasen bestimmen: Womit habe ich es zu tun?
Im Rasen können sich verschiedene Arten von Unkraut ausbreiten. Sehen wir uns daher die häufigsten Arten der Reihe nach kurz an.
Samenunkräuter: Diese Kräuter keimen bevorzugt bei niedrigen Temperaturen und erblühen wenige Wochen danach. Sie neigen dazu, sich über die gesamte Rasenfläche zu verbreiten. Beispiele für Samenunkräuter sind Ackersenf, Ehrenpreis, Springkraut, Gänsefuß, Gewöhnliches Ferkelkraut, Hederich oder Windenknöterich.
Oberirdisch kriechend: Hier wird der Boden mit weiten Ausläufern überzogen. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Art zählen die verschiedenen Kleearten oder auch der Kriechende Hahnenfuß.
Wurzelunkräuter: Sie sind der Angstgegner unzähliger Gärtner*innen. Wenn Wurzelunkräuter einmal da sind, halten sie sich äußerst hartnäckig. Sie breiten sich vor allem unter dem Rasen unterirdisch aus und stören so die Entwicklung der Rasenwurzeln. Zu den bekanntesten Vertretern zählen hier: Fingerkraut, Gänseblümchen, Sauerampfer, Hornkraut, Spitzwegerich, Schachtelhalm oder Schafgarbe.
Wie kann das Unkraut im Rasen endgültig vernichtet werden?
Was können Sie nun tun, wenn sich tatsächlich Unkraut im eigenen Rasen breitgemacht hat?
Vertikutieren gegen Unkraut
Das Vertikutieren ist eine wichtige und wirksame Möglichkeit, um dem Unkraut den Kampf anzusagen. Vor allem teppichbildende Unkräuter wie die oberirdisch kriechenden Vertreter rund um Weißklee und Co können Sie dadurch zuverlässig zurückdrängen. Zusätzlich zum Vertikutieren können Sie zudem einen Unkrautstecher einsetzen. Dieser wirkt gezielt gegen Löwenzahn und ähnliche Unkräuter, die Pfahlwurzeln bilden. Auch gegen die Schafgarbe kann ein
Düngen gegen Unkraut
Um das Unkraut langfristig wegzubekommen, müssen Sie gleichzeitig auch den Rasen entsprechend stärken. Aus diesem Grund sollte parallel zur Bekämpfung des Unkrauts auch der Rasen gedüngt werden. Gemeinsam mit einer ausreichenden Bewässerung können Sie so dem Rasen zu alter Stärke verhelfen. Neben dem reinen Rasendünger gibt es auch spezielle Mischungen aus Dünger und Unkrautvernichter. Damit erzielen Sie direkt einen doppelten Effekt, der den Rasen stärkt und das Unkraut unmittelbar bekämpft.
Rasenherbizide gegen Unkraut
Wenn die bisherigen Mittel nicht gereicht haben sollten oder wenn es nur um kleinere Unkrautnester geht, können speziellen Rasenherbizide helfen. Mit ihnen können gezielt kleinere Bereiche in Angriff genommen werden. Dabei reicht es, nach dem Mähen ein paar Tage zu warten und dann das Mittel einzusetzen. Je nach Produkt werden Rasenherbizide entweder mit speziellen Sprühflaschen oder mit der Gießkanne eingesetzt. Vorsicht: Die Gießkanne danach unbedingt ordentlich ausspülen!
Die beliebtesten Hausmittel, um Unkraut zu vernichten
Vieler Gärtner*innen möchten auf den Einsatz von künstlichen Rasenherbiziden verzichten und stattdessen lieber auf schonende Hausmittel setzen. Zum Glück gibt es auch hier wunderbare Mittel.
Kochendes Wasser
Bei vielen Unkrautarten kann es helfen, die betroffene Stelle mit kochendem Wasser zu übergießen. Dadurch sterben große Teile des Unkrauts ab. Noch effektiver ist es, kochendes Kartoffelwasser zu verwenden. Dieses enthält zusätzlich Stärke, die wiederum die wesentlichen Poren der unerwünschten Pflanzen verstopft und somit die Pflanze absterben lässt.
Holzkohleasche
Wer bestimmte Unkräuter, wie etwa Löwenzahn, im Herbst regelmäßig mit Holzkohleasche bestreut, kann im besten Fall verhindern, dass diese im nächsten Frühjahr wieder sprießen.
Bloß nicht Salz und Essig!
Früher war die Kombination aus Essig und Salz ein verbreitetes und vor allem kompromisslos erfolgreiches Mittel. Es ist allerdings so erfolgreich, dass auch die Pflanzen und Tiere im näheren Umfeld sowie das Grundwasser darunter leiden können. Demnach ist der Einsatz von Essig und Salz nicht nur nicht zu empfehlen, sondern auch gesetzlich verboten.
Top 3 Tipps, um Unkraut im Rasen vorzubeugen
All die Möglichkeiten, Unkraut loszuwerden, sind ja schön und gut, doch wäre es nicht viel besser, das Problem gar nicht erst aufkommen zu lassen? Wir halten das definitiv für eine gute Idee und haben deshalb drei Tipps zusammengefasst, mit denen Sie einem möglichen Unkrautbefall vorbeugen können.
Regelmäßiges Düngen
Den ersten Tipp haben wir schon weiter oben kurz erwähnt. Ein starker Rasen kann sich selbst sehr gut vor vielen Unkrautarten schützen. Dafür sollte er am besten die passende Unterstützung in Form von regelmäßigem
Regelmäßiges Mähen
So manches Unkraut muss nach oben wachsen können, um sich ausbreiten zu können. Wenn der Rasen und damit auch mögliche Unkrautarten regelmäßig mit dem Rasenmäher gestutzt werden, können diese Arten nicht in die Höhe wachsen und sich so nicht ausbreiten.
Die richtige Rasensamen-Auswahl
Die richtige Rasensamenmischung bildet einen entscheidenden Grundstein, wenn es um die möglichst grüne und reine Zukunft des Rasens geht. Wer hier spart und zu möglichst preisgünstigen Mischungen greift, bekommt damit im schlimmsten Fall direkt erste Unkrautsamen mit der Mischung mitgeliefert. Auch wird der Rasen selbst oft nicht so gut und kräftig wachsen wie bei hochwertigen Rasensamen. Das erleichtert dem Unkraut ebenfalls das mögliche Wachstum. Daher sollte man hier definitiv nicht am falschen Ende sparen und zu hochwertigen Rasensamenmischungen greifen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Unkraut im Rasen vernichten
Am Ende dieses Beitrags widmen wir uns noch kurz drei häufigen Fragen rund um das Thema Unkraut im Rasen.
Welche Arten von Unkraut gibt es?
Die grundlegende Unterscheidung zwischen den Unkrautarten passiert zwischen Samenunkräutern, oberirdisch kriechenden Unkräutern und Wurzelunkräutern.
Wie kann man Unkraut im Rasen vernichten?
Unkraut im Rasen lässt sich entweder mechanisch durch Vertikutieren und Jäten oder durch Rasenherbizide beseitigen. Doch auch manche Hausmittel und die richtige Pflege des Rasens können hier helfen.
Welche Hausmittel können zum Unkrautvernichten benutzt werden?
Zu den einfachsten Mitteln zählen hier heißes Wasser oder auch die Asche von Holzkohle. Der Einsatz von Essig und Salz ist zwar äußerst effektiv, allerdings auch verboten, da er großen Schaden anrichten kann.
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