Mulchen: Bedeutung und Tipps

Mulchen ist für Pflanzen und Boden ein wichtiger Schutz und Nahrung zugleich.

Mulchen im Garten sorgt auf ganz natürliche Weise für nährstoffreiche Böden und ertragreiche Ernten. Benötigt wird dazu lediglich Laub und Schnittgut, das ohnehin im Garten anfällt. Wer also richtig mulcht, schafft mit natürlichen Materialien aus dem eigenen Garten den idealen Dünger. Erfahren Sie hier, welche Materialien sich zum Mulchen eignen und wie Mulchen funktioniert.  

  1. Was bedeutet Mulchen?

  2. Anleitung zum Mulchen

  3. Alternativen zum Mulchen

  4. Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet Mulchen?

Die Natur zeigt uns seit jeher, wie Mulchen funktioniert: Im Herbst verlieren viele Bäume und Sträucher ihr Laub. Diese Pflanzen schützen sich damit nicht nur selbst, sondern auch den umgebenden Boden, dem sie so wichtige Nährstoffe zurückgeben. Dieses Phänomen der Natur machen sich zunehmend auch viele Hobbygärtner*innen zunutze. 

Mulchen: Bedeutung 

Unter Mulchen wird eine lockere Bodenbedeckung aus organischen, leicht verrottbaren Materialien wie Laub, gehäckseltem Gehölz oder Rasenschnitt verstanden. Mulchen ist somit nichts anderes, als zerkleinerte Pflanzen als Schutzschicht für den Boden zu verwenden. 

Mulchen: Zeitpunkt und Häufigkeit

Für das Mulchen gibt es keinen bestimmten Zeitpunkt. Jedoch bieten sich der Herbst und der Frühling an, da zu dieser Zeit besonders viel Schnittgut anfällt. Während der Rasen mit dem anfallenden Rasenschnitt bei jedem Mähvorgang gemulcht werden kann, reicht es aus, Stauden, Beete und Bäume ein- bis zweimal im Jahr mit einer dicken Mulchschicht zu schützen. 

Mulchen: Vorteile 

Mulchen schafft die besten Voraussetzungen für einen fruchtbaren Boden ganz ohne Chemie. Es ist damit die ideale Lösung für ertragreiche Biogärten. Wir zeigen Ihnen, was Mulchen in Ihrem Garten alles bewirken kann:  

Bringt dem Boden wichtige Nährstoffe 

Der langsam verrottende Mulch wird von Mikroorganismen und Lebewesen abgebaut. Daraus entsteht ein Nährhumus, der aufgrund seiner vielen Nährstoffe eine wichtige Nahrungsquelle für Bodenorganismen darstellt. Als Endprodukt entsteht der so wichtige Dauerhumus, der für eine besonders hohe Bodenfruchtbarkeit sorgt.

Reduziert Unkrautwuchs

In jedem Garten sprießt irgendwo unbeliebtes Beikraut. Durch Mulchen können Sie Unkraut auf ganz natürlichem Weg vorbeugen. Durch die dicke Mulchschicht kommt kaum Licht an den Boden, wodurch Unkraut vielfach erst gar nicht entsteht. 

Schützt vor Hitze, Kälte, Wind und Erderosion

Mulchen sorgt auf ganz natürliche Weise für eine ideale Temperaturregulation des Bodens. Durch die dicke Mulchschicht entsteht ein wichtiger Schutz vor Hitze, aber ebenso vor Kälte und Regen. Auch kann die Mulchschicht nicht vom Wind weggeweht werden. 

Gartenpflanzen shöppenStroh ist ideal zum Mulchen von Erdbeeren. Es schützt die roten Beeren vor Bodennässe und Schnecken.

Welche Mulcharten gibt es? 

Ein Garten bietet viele verschiedene Materialien, die als Mulch eingesetzt werden können. Wichtig ist, darauf zu achten, wofür sich welche Mulchart am besten eignet: 

Kompost
Kompost ist ein idealer Dünger, da er aus Bio-Abfällen besteht und mit der Zeit zu nährstoffreichem Humus wird. Ausgereifter Kompost ist deshalb der beste Dünger für Biogärten. Besonders bei Jungpflanzen wie Gemüsesetzlingen oder Obstgehölz fördert Kompost das Einwurzeln. Möchten Sie im Garten ein neues Beet anlegen, sorgen Sie mit einer Kompostschicht aus mehreren Zentimetern für ausreichend Nährstoffe für die frisch gesetzten Pflanzen. Eine Mischung aus ausgereiftem Kompost und Holzspänen kann zum Mulchen von Tomaten verwendet werden. So stellen Sie sicher, dass die Tomaten auch mit ausreichend Stickstoff versorgt sind. 

Ideal geeignet für: Jungpflanzen und neu angelegte Beete

Rindenmulch
Rindenabfälle werden in der Holzindustrie zu Rindenmulch verarbeitet. Je nach Baumart gibt es den Rindenmulch in verschiedenen Farben und so sorgt er für eine schöne Optik im Garten. Rindenmulch wird gerne als Schutz vor Unkraut eingesetzt. Nicht geeignet ist Rindenmulch übrigens fürs Gemüsebeet, da er dem Boden Stickstoff entzieht. 

Ideal geeignet für: neu angelegtes Staudenbeet, Wege, Ziergehölz, unbewachsene Flächen unter Gehölzen 

Holzhäcksel
Im Herbst und Frühling bekommen viele Sträucher und Bäume einen Rückschnitt. Der Gehölzschnitt kann mit einem Häcksler verarbeitet werden und als Mulch vieler Pflanzen im Garten dienen.

Ideal geeignet für: Ziersträucher, Himbeeren, Bäume, Beete, zur Befüllung des untersten Drittels eines Hochbeets

Rasenschnitt
Ab dem Frühling fällt in Österreichs Gärten viel Rasenschnitt an. Er kann gleich beim Rasenmähen als Rasenmulch verwendet werden oder auch für so manche Pflanzen im Garten. Rasenschnitt verfügt über eine hohe Feuchtigkeit. Um Fäulnis vorzubeugen, ist es wichtig, den Rasenschnitt als Mulch von Pflanzen in einzelnen dünnen Schichten aufzutragen. 

Ideal geeignet für: Bäume, Sträucher, Gemüsebeet

Laub
Mit Herbstlaub können Sie viele Pflanzen vor dem Winter schützen. Ideal eignen sich die Blätter von Obstgewächsen, Linden, Eschen oder Ahorn. Das Laub von Walnuss- und Kastanienbäumen enthält viel Gerbsäure, wodurch es recht langsam verrottet und als Mulch nicht optimal ist. 

Ideal geeignet für: Obstbäume, Moorbeetpflanzen, Ziersträucher und -bäume, Obstbäume, Hochbeet

Stroh

Stroh ist eine beliebte Mulchart für Erdbeeren. Das trockene Stroh sorgt dafür, dass die Erdbeeren nicht direkt auf dem oft nassen Erdboden aufliegen. Das verhindert Grauschimmelpilze und Fäulnispilze. Ein weiterer großer Vorteil: Im trockenen Stroh fühlen sich Schnecken nicht wohl. Zum Mulchen mit Stroh wird das Stroh grob geschnitten oder gehäckselt und erst im Frühling rund um die Hauptblütezeit der Erdbeeren ausgelegt. 

Ideal geeignet für: Erdbeeren, Rhabarber, Gemüsebeet, Tomaten

Anleitung zum Mulchen 

Mulchen unterstützt den Kreislauf der Natur: Dem Boden werden genau jene Materialien, die die Natur abwirft, wieder zugeführt. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie, wie richtiges Mulchen funktioniert. 

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum richtigen Mulchen 

  1. Entfernen Sie in dem Bereich, der gemulcht werden soll, jegliches Unkraut.

  2. Arbeiten Sie einen organischen Langzeitdünger, der stickstoffhaltig ist, in den Boden ein.

  3. Gießen Sie die Erde vor dem Mulchen noch einmal gründlich, sollte sie sehr trocken sein. Dieser Schritt ist besonders bei Jungpflanzen sehr wichtig. 

  4. Bringen Sie jetzt den gewünschten Mulch als ganz lockere Schicht auf dem Boden an. Bei Rasenschnitt reicht eine rund drei Zentimeter dicke Schicht, da frisch gemähter Rasen sehr feucht ist. Bei anderen Mulcharten sollte die Schicht zwischen fünf und zehn Zentimeter dick sein. 

  5. Jetzt ist das Mulchen fertig und Sie können der Natur ihren freien Lauf lassen. Achten Sie gelegentlich auf Unkrautbildung und entfernen Sie es, sollte sich doch Unkraut durch die Mulchschicht durcharbeiten. 

Tipps: richtig mulchen 

Mulchen gilt als natürliche Wunderwaffe im Garten. Wir haben für Sie noch einige Tipps für das richtige Mulchen: 

  • Mulchen gibt dem Boden zwar viele Nährstoffe, entzieht ihm jedoch Stickstoff. Um den Stickstoffverlust auszugleichen, können Sie vor dem Mulchen Hornspäne auf dem Boden verteilen. 

  • Der Boden sollte das ganze Jahr über mit Mulch bedeckt sein. Fügen Sie auf einer vorhandenen Mulchschicht dazu einfach immer wieder dünne Schichten Mulch hinzu, wenn Schnittgut im Garten anfällt.

  • Halten Sie beim Mulchen genügend Abstand zu Stängeln und Stämmen der Pflanzen. Bei Obstbäumen und Sträuchern ist ein Abstand von 10 Zentimetern ideal. Dadurch vermeiden Sie den Befall von Pilzen und schädlichen Bakterien. 

Rasenmäher shöppenStatt organischer Materialien kann auch Kunststofffolie als Mulch verwendet werden.

Alternativen zum Mulchen

Wer zum Mulchen nicht Schnittgut aus dem Garten oder gekauften Rindenmulch verwenden möchte, hat noch ein paar andere Möglichkeiten, um den Boden zu schützen und Unkrautbildung vorzubeugen: 

Pflanzen 

Bodendecker sind die immergrüne Alternative zum Mulchen. Dazu eignen sich beispielsweise das Kleine Immergrün, Efeu oder die Kriechmispel. 

Folien, Vlies oder Papier

In der Landwirtschaft werden gerne PE-Folien eingesetzt, diese Möglichkeit besteht auch für Hobbygärtner*innen. Wer lieber auf biologisch abbaubare Materialien setzen möchte, kann Papier oder Folien aus Maisstärke verwenden. Diese zersetzen sich allerdings bereits nach einigen Monaten, der Schutz ist also nur vorübergehend.

Kokosmatten

Kokosmatten sind ein optimaler Pflanzenschutz, denn sie speichern Nässe und auch Düngemittel. Außerdem ist das Material voller wichtiger Nährstoffe. 

Häufig gestellte Fragen 

Wie funktioniert das Mulchen?

Beim Mulchen wird Schnittgut aus dem Garten als oberste Bodenschicht zum Schutz von Pflanzen und zur Verbesserung der Bodenqualität verwendet. Mulchen fungiert so als ganz natürlicher Dünger. Auch beim Rasenmähen kann die Mulchfunktion verwendet werden. Das Schnittgut des Rasens bleibt gleich auf dem Boden liegen, der Boden profitiert von einem idealen Nährstoffeintrag.   

Womit kann man mulchen?

Zum Mulchen eignen sich organische Materialien aus dem Garten. Insbesondere im Herbst und Frühling fällt im Garten viel Schnittgut an, das zum Mulchen verwendet werden kann. Ideal eignen sich Laub, Stroh, gehäckseltes Gehölz, Rasenschnitt, Rindenmulch, Kompost. 

Was muss man unbedingt beachten, um erfolgreich zu mulchen?

Die Mulchschicht sollte locker auf der Erde aufliegen und fünf bis zehn Zentimeter hoch sein. Wird mit Rasenschnitt gedüngt, ist darauf zu achten, beim Mulchen in mehreren dünnen Schichten vorzugehen, da der feuchte Rasenschnitt ansonsten zu Fäulnis führen kann. Auch zu Stängeln und Stämmen der Pflanzen sollte einige Zentimeter Abstand eingehalten werden. 

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