Mit Hausmittel, Chemie & Co: So können Sie Schimmel entfernen!
Er sieht nicht gut aus, er riecht nicht gut und er kann sogar gesundheitsschädlich sein – mit Schimmel in den eigenen vier Wänden ist nicht zu spaßen. Vielmehr sollte er so schnell wie möglich bekämpft oder sein Entstehen im besten Fall gar nicht erst zugelassen werden. Wie Sie Schimmel entfernen können, wie Sie (erneutem) Schimmelbefall vorbeugen können und was Sie sonst noch rund um das Thema Schimmel wissen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Schimmel entfernen – alles, was Sie wissen müssen!
Wenn sich Schimmel in der Wohnung oder im Haus bemerkbar macht, ist eine schnelle Reaktion gefragt. Es gilt, den Schimmel mit den passenden Mitteln zu bekämpfen, ihn zu entfernen und dafür zu sorgen, dass er nicht wiederkommt. Was sollten Sie dafür über das Thema Schimmel wissen? Um das zu beantworten, fassen wir zunächst die wichtigsten Punkte zusammen:
Gefahr: Schimmel kann auf verschiedene Arten gesundheitsschädlich sein. Vor allem die Haut und die Atemorgane können zu Schaden kommen.
HausmitteloderChemie: Wenn der Befall noch nicht so schlimm sein sollte, kann er auch mit verschiedenen Hausmitteln bekämpft werden. Alternativ dazu gibt es stärkere, spezielle Schimmelentferner. Diese sollten jedoch besonders vorsichtig eingesetzt werden.
ProfessionelleHilfe: Bei starkem oder schon lange andauerndem Schimmelbefall kommen Sie womöglich nicht mehr um externe Hilfe von Profis herum.
Vorsorge: Das beste Mittel gegen Schimmel bleibt es dennoch, ihm schon vorher keine Chance zu geben und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu setzen.
Weshalb es wichtig ist, Schimmel unbedingt zu beseitigen
Wenn sich Schimmel optisch und zumeist auch geruchlich bemerkbar macht, beschränkt sich sein Dasein nicht nur auf die betroffene Stelle. Durch Schimmelsporen gelangt er auch in die Raumluft. Für die Bewohner*innen bedeutet das eine womöglich auch große gesundheitliche Gefahr. Schimmelsporen können so über die Atemwege, über die Haut und über Schleimhäute in den Körper gelangen und unmittelbar an diesen Eintrittsstellen für Probleme sorgen.
Die Beschwerden rund um die Atmung reichen von Husten und Heiserkeit über Allergien, Asthma bis zu Bronchitis. Die Augen können brennen oder gerötet sein. Die Haut kann unter Ausschlägen und ähnlichen Reaktionen leiden. Zudem können mit erhöhter Müdigkeit, Erschöpfung und Schlaflosigkeit noch weitere unangenehme Folgeerscheinungen auftreten. Aus all diesen und noch weiteren Gründen ist es daher enorm wichtig, möglichem Schimmel vorzubeugen oder bei Schimmelbefall rasch zu reagieren.
Wodurch wird Schimmel verursacht?
Wenn an einem Ort eine hohe Luftfeuchtigkeit oder Feuchtigkeit aus einer anderen Quelle wie einer defekten Wasserleitung auf eine mangelnde Belüftung treffen, fühlen sich Schimmelpilze pudelwohl. Auch schlecht isolierte Außenwände können einen idealen feuchtkalten Nährboden bilden. Wenn an diesen Orten die Schimmelpilze organisches Material vorfinden, von dem sie sich ernähren können, ist dem Schimmelbefall Tür und Tor geöffnet.
Diese Anzeichen können auf Schimmel hindeuten
Schimmel macht sich auf verschiedene Arten bemerkbar. In der offensichtlichsten Form wird er in seiner jeweiligen Farbe an der betroffenen Stelle deutlich sichtbar. Die Schimmel-Farbpalette bietet dabei Varianten in Schwarz, Weiß, Grün, Gelb und Rot. Auf die einzelnen Arten und deren unangenehme Eigenschaften gehen wir weiter unten noch näher ein. Zusätzlich zu den optischen Erscheinungen macht sich in der Regel auch ein muffiger oder modriger Geruch breit. In manchen Fällen können auch auffällig viele Silberfische oder Kellerasseln ein tierisches Signal für einen möglichen Schimmelbefall sein.
Profis können bei der Erkennung helfen
Da Schimmel aufgrund seiner umherfliegenden Sporen nie in seinem vollen Umfang sichtbar ist, kann es sinnvoll sein, Profis zurate zu ziehen. Sie können wesentlich besser beurteilen, wie stark der Befall tatsächlich ist und wie umfangreich er bekämpft werden muss. Reicht eine oberflächliche Behandlung? Ist das betroffene Möbelstück überhaupt noch zu retten? Diese und viele weitere Fragen können Ihnen entsprechende Profis bestmöglich beantworten und im besten Fall direkt mit der Schimmelbeseitigung beginnen.
Wie kann man Schimmel wieder loswerden?
Wenn es nun tatsächlich zu einem Schimmelbefall gekommen ist, sollte ihm schnellstmöglich der Kampf angesagt werden. Nur wie? Das hängt primär von drei Fragen ab:
Welche Stelle ist betroffen?
Um welche Art von Schimmel geht es?
Wie stark ist der Schimmelbefall?
Je nachdem, wie die jeweiligen Antworten auf diese Fragen lauten, können verschiedene Mittel und Wege die Rettung sein.
Die besten Hausmittel zur Bekämpfung von Schimmel
Wenn der Schimmelbefall noch nicht höchst dramatisch fortgeschritten ist, können Sie ihm womöglich noch mit verschiedenen Hausmitteln erfolgreich entgegentreten. Bei Schimmel an herkömmlichen Wänden kommen dabei drei Mittel infrage:
Wasserstoffperoxid: mindestens 3%-Lösung
Essig: Essigessenz mit hoher Konzentration
Alkohol: mindestens 70%-Lösung
Vorsicht bei Kalkwänden: Hier würde Essig eine chemische Verbindung eingehen und mehr Schaden anrichten, als Hilfe zu bieten. In diesen Szenarien sollten Sie also bloß keinen Essig verwenden.
Bei Schimmel an Tapeten eignet sich von den drei Hausmitteln Alkohol noch am besten. Die beiden anderen Varianten sind hier nicht empfehlenswert. Vor allem Wasserstoffperoxid kann für zusätzliche Schäden sorgen.
Wenn es um Möbelstücke geht, sind Alkohol und Essig die Hausmittel der Wahl. Wasserstoffperoxid könnte die Möbelstoffe verfärben. Bei allen Varianten sollte die Wirkung jedoch zuerst nur auf einer kleinen Fläche getestet werden.
Beseitigung von Schimmel mit Chemikalien
Bei nicht mehr ganz so leichtem Schimmelbefall oder auch für jene, die lieber etwas entschlossener einschreiten wollen, kann der Einsatz verschiedener Chemikalien eine geeignete Lösung sein. Dabei handelt es sich um spezielle Schimmelentferner, die ganz normal online oder im Baumarkt zu bekommen sind. Diese Entferner wirken wesentlich effektiver, sind allerdings auch generell deutlich aggressiver.
Daher sollten Sie hier genau auf die Gebrauchsanweisung, einen gut gelüfteten Raum und mögliche weitere Schutzmaßnahmen achten. Rund um die Anwendung an Wänden, Tapeten oder Möbelstücken gibt es hier spezielle Mittel für jedes Szenario. Vergewissern Sie sich vor dem Gebrauch unbedingt, ob das jeweilige Mittel auch wirklich für Ihre Situation passend ist.
Bei großflächigem Befall: Gehen Sie lieber auf Nummer sicher.
Wie schon bei der ersten Beurteilung können in schlimmen Fällen auch bei der Beseitigung des Schimmels nur noch Profis helfen. Wenn der Schimmel erst spät entdeckt wurde, schon besonders großflächig oder auch tief ins Innere der Materialien vorgedrungen ist, müssen stärkere Maßnahmen her. Diese sind unbedingt ein Fall für professionelle Hände. Sie kümmern sich im großen Stil um die Entfernung des Schimmels, um eine erfolgreiche Trocknung und um die Wiederherstellung der betroffenen Bereiche.
Weitere Tipps und Tricks gegen Schimmel
Zusätzlich zu den verschiedenen direkten Bekämpfungsmethoden gibt es noch weitere Möglichkeiten, dem Schimmel den Kampf anzusagen. Dazu zählen etwa Dampfreiniger, die mit ausreichend hoher Temperatur den Schimmel beseitigen können. Zusätzlich können ein Standgebläse, ein Föhn oder ein Heißluftgerät dabei helfen, die betroffenen Stellen zu trocknen.
Vorbeugung gegen Schimmel: So bleibt Ihr Zuhause schimmelfrei
Damit es nach der erfolgreichen Bekämpfung oder im besten Fall von vornherein nicht zur Schimmelbildung kommt, sollten Sie entsprechend vorbeugen. Dabei sollten Sie auf mehrere Dinge achten:
Luftfeuchtigkeit
Schimmel kann erst durch eine konstant zu hohe Feuchtigkeit entstehen. Daher sollte in den jeweiligen Räumen die Luftfeuchtigkeit bei 55 % bis 60 % liegen. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit würde die Schimmelbildung fördern. Ein (deutlich) zu niedriger Wert wäre wiederum für die eigene Gesundheit schädlich.
Raumtemperatur und Heizung
Der zweite wesentliche Wert zur Förderung oder Bekämpfung von Schimmel ist die Raumtemperatur. Sie sollte nie unter 16 Grad liegen. Ansonsten wäre die Chance zu groß, dass sich Kondenswasser bildet, das wiederum den Schimmel fördern würde. Wenn diese Temperatur nicht gehalten werden kann, weil man etwa länger verreist oder es sich um einen alten Keller handelt, kann man mit einem Luftentfeuchter gegensteuern.
Belüftung
Damit sich eine zu hohe Luftfeuchtigkeit nicht zu lange in der Wohnung hält, sollten Sie regelmäßig stoß- oder querlüften. Vor allem in Küche oder Bad kann die Luftfeuchtigkeit rund ums Kochen, Duschen oder Baden enorm ansteigen. Diese hohe Feuchtigkeit muss schnellstens durch das offene Fenster nach draußen befördert werden. In einem Keller kann es jedoch der umgekehrte Fall sein. Wenn dieser an sich trocken und nicht beheizt ist, würde warme Luft von draußen nur zusätzliche Luftfeuchtigkeit hereinbringen.
Örtliche Gegebenheiten
Gerade in älteren Häusern und Wohnungen lassen sich gewisse Risikofaktoren wie kalte Außenwände nicht vermeiden. Hier können Sie auf die Gegebenheiten reagieren und etwa darauf achten, etwaige Möbel nicht zu nah an diese Wände zu stellen. Mit einem Abstand von mindestens 5 cm sollte die Luft ausreichend zirkulieren können und so dem Schimmel keine Chance geben.
Wandfarbe
Zur weiteren Vorbeugung können besonders an kalten Außenwänden spezielle Anti-Schimmel-Farben verwendet werden. Diese Wandfarben enthalten üblicherweise Fungizide oder Biozide. Diese werden langsam abgegeben und verhindern dadurch die Schimmelbildung. Die möglichen Erfolge dieser Farben sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Zum einen kann ihre Wirkung im Laufe der Zeit nachlassen und zum anderen enthalten viele dieser Farben bedenkliche Inhaltsstoffe, die im schlimmsten Fall erst recht wieder gesundheitsschädlich für die Bewohner*innen sein können.
Welche Arten von Schimmel gibt es?
Wie weiter oben schon erwähnt, gibt es Schimmel in unterschiedlichen Arten und Farben. Sehen wir uns an dieser Stelle die einzelnen Arten kurz genauer an:
Schwarzer Schimmel
Er ist die verbreitetste Form. Schwarzer Schimmel beginnt mit kleinen schwarzen Punkten und wächst zu ganzen Flächen zusammen. Diese Form kann zu großen gesundheitlichen Problemen führen.
Weißer Schimmel
Weißer Schimmel fühlt sich üblicherweise in kühlen und feuchten Räumen ohne Heizung wohl. Ein alter Keller ist dafür das klassische Beispiel. Auf weißem Grund ist er nur schwer zu erkennen. Er macht sich allerdings durch einen modrigen Geruch bemerkbar. Für die Gesundheit ist er gewiss nicht förderlich, aber weniger problematisch als schwarzer Schimmel.
Grüner Schimmel
Ihn kennt man von abgelaufenen Lebensmitteln. Doch auch in Pflanzenerde, in feuchten Räumen und vor allem in feuchten Fugen kann er sich ausbreiten. Er sorgt nur selten für gesundheitliche Probleme wie Asthma oder Allergien.
Gelber Schimmel
Gelber Schimmel tritt primär aufgrund mangelnder Hygiene in Polstermaterial oder feuchten Ecken auf. Er ist bei uns zwar nur selten präsent, dafür jedoch ähnlich gesundheitsschädlich wie schwarzer Schimmel.
Roter Schimmel
Der rote Vertreter der Schimmelwelt fühlt sich primär auf Untergründen mit reichlich Zellulose wohl. Damit ist er meist auf Papiertapeten anzutreffen. Für die menschliche Gesundheit ist er im Vergleich zu schwarzem oder gelbem Schimmel weniger gefährlich, kann in unangenehmen Fällen jedoch Asthma verursachen.
Diese Stellen sind häufig von Schimmel betroffen
Die meisten Schimmelprobleme entstehen im Zusammenhang mit Wänden. Entweder sind die Wände direkt betroffen oder die darauf befestigten Tapeten oder Möbelstücke, die in der Nähe dieser Wände stehen. Vor allem kalte Außenwände mit zu wenig Belüftung sind ein prächtiger Nährboden für Schimmelbefall. Das gilt auch für Möbel, die zu nah an diesen Wänden stehen. Von den Wänden abgesehen, kann Schimmel an allen Orten und Dingen entstehen, die zu lange feucht bleiben und nicht ausreichend belüftet werden.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Schimmel entfernen
Zum Abschluss widmen wir uns verschiedenen Fragen, die rund um das Thema Schimmel besonders häufig gestellt werden.
Was ist das beste Mittel gegen Schimmel?
Je nach Intensität des Schimmelbefalls können unterschiedliche Mittel helfen. Im einfachsten Fall reichen Hausmittel wie Alkohol, Wasserstoffperoxid oder Essig aus. Die effektivste Wirkung bringen jedoch spezielle chemische Schimmelentferner.
Wie kann ich Schimmel dauerhaft entfernen?
Für das erste Entfernen braucht es ausreichend starke Hausmittel, chemische Schimmelentferner oder in besonders schlimmen Fällen professionelle Hilfe. Für die dauerhafte Entfernung müssen im Anschluss die richtigen Schritte rund um Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur gesetzt werden.
Was tun gegen schwarzen Schimmel an der Wand?
Schwarzer Schimmel verlangt in der Regel nach stärkeren chemischen Schimmelentfernern oder nach professionellen Mitteln. Da er für Menschen besonders gesundheitsschädlich ist, sollte er unbedingt so schnell und umfassend wie möglich entfernt werden.
Kann man Schimmel einfach wegwischen?
Schimmel nur mit einem Tuch oberflächlich wegzuwischen, reicht nicht aus. Dazu braucht es schon zusätzliche Mittel wie Alkohol, Wasserstoffperoxid, Essig oder chemische Schimmelentferner. Nur so kann der Schimmel wirklich entfernt werden. Bei besonders starkem Befall sollte man zudem Profis heranziehen.
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