Vogelhaus selbst bauen – so gelingt’s!

Rund um ein selbst gebautes Vogelhaus tummeln sich Vögel besonders gerne.

Wer gerne Vögel beobachten und ihnen dabei auch noch etwas Gutes tun möchte, der kann sie ganz einfach zu sich zum Essen einladen. Dazu braucht es lediglich ein Vogelhaus, das passende Futter und etwas Geduld. Sobald die Vögel die neue Futterstelle entdeckt und angenommen haben, gibt es stets regen Besuch und viel zu beobachten. Das freut große und kleine Vogelfans gleichermaßen. Wie Sie ein Vogelhaus selbst bauen können und was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

  1. Vogelhaus selbst bauen – das Wichtigste in Kürze

  2. Welche Arten von Vogelhäusern gibt es?

  3. Stehendes Vogelhaus selbst bauen

  4. Hängendes Vogelhaus selbst bauen

  5. Vogelhaus aus Ästen selbst bauen

  6. Der Feinschliff: Vogelhaus individuell gestalten

  7. Wo sollte man am besten ein Vogelhaus aufstellen oder aufhängen?

  8. Welche Vogelarten besuchen das Vogelhaus?

  9. Häufig gestellte Fragen zum Thema: Vogelhaus selbst bauen

Vogelhaus selbst bauen – das Wichtigste in Kürze

Der Bau eines eigenen Vogelhauses ist keine Raketenwissenschaft. Dennoch gibt es so manche Dinge, die man dabei beachten sollte. Nur dann kann das selbst gebaute Vogelhaus Vögel und Menschen auch für längere Zeit gleichermaßen erfreuen. Diese Faktoren bestimmen zu großen Teilen, wie erfolgreich die geplante Vogelhaus-Unternehmung werden kann:

  • Standort: Der Standort sollte vor Nässe und Hitze schützen und weit entfernt von (großen) Glasscheiben sein.

  • Bauweise: Das Futter sollte bestmöglich gegen Wind und Wetter geschützt sein. Zudem sollte den Vögeln nicht zu viel Futter auf einmal zur Verfügung stehen und alles sollte so angeordnet sein, dass die Vögel nicht in das eigene Futter koten können.

  • Katzensicher: Bei den ersten beiden Punkten sollte auch darauf geachtet werden, dass die Vögel beim Futterholen keine einfache Beute für Katzen, Marder oder ähnliche Jäger werden können. 

  • Material: Das Material sollte aus möglichst natürlichen Bestandteilen bestehen. Vorsicht beim Lackieren von Holz: hier nur Öko-Lasuren oder Leinöl verwenden.

  • Futter: Sobald das Vogelhaus fertig ist, kommt es auf die inneren Werte an. Hier sind Sie mit einem Wildvogelmix ohne Ambrosia-Samen auf der sicheren Seite unterwegs.

Auch ganz einfache Vogelhäuser können die Vögel bestens versorgen.

Welche Arten von Vogelhäusern gibt es?

Vogelhäuser können auf unterschiedlichste Art und Weise gebaut werden. Der letztliche Endzweck ist bei allen Varianten gleich. Die Entscheidung zwischen den verschiedenen Arten ist daher eher eine Frage des persönlichen Geschmacks sowie der Möglichkeiten, die am jeweiligen Standort vorliegen. Wer etwa auf dem kleinen Balkon seiner Mietwohnung im dritten Stock ein Vogelhaus bauen möchte, wird mit einem frei stehenden Vogelhaus nur wenig Freude haben. Sehen wir uns daher die beliebtesten Arten von Vogelhäusern der Reihe nach an.

Stehendes Vogelhaus selbst bauen

Viele Vogelhäuser haben ihren Platz an Wänden, Geländern oder auch in großen Blumentöpfen. Bei frei stehenden Vogelhäusern sieht das anders aus. Sie stehen selbst auf einem entsprechend stabilen Pfosten oder Ständer. Als weitere Möglichkeit kann diese Art von Vogelhaus auch in einem entsprechend großen und schweren Blumentopf verankert werden. Das bringt Ihnen bei der Standortwahl die maximale Freiheit, da Sie an keine schon bestehende Befestigungsmöglichkeit gebunden sind. Sofern das Vogelhaus entsprechend sicher aufgestellt und verankert ist, kann es beinahe überall problemlos stehen. In der Blumentopfvariante kann der Standort sogar hin und wieder verändert werden.

Materialliste für ein stehendes Vogelhaus

Für den Bau eines frei stehenden Vogelhauses benötigen Sie folgende Materialien:

  • Allwetterholzbrett(er), im besten Fall ökozertifiziert (Beispiel: FSC)

  • einen stabilen Pfosten, mindestens 60 mm x 60 mm

  • verzinkte Schrauben

  • Schraubhaken, um Meisenknödel und Co. aufhängen zu können

  • Rollmeter, Geodreieck und Bleistift zum Messen und Anzeichnen

  • Akkuschrauber mit passendem Bit und Bohrer zum Vorbohren

  • Schleifpapier, Feile oder Raspel, um scharfe Kanten zu entschärfen

  • Öko-Lasur

  • Schaufel

Bauanleitung: stehendes Vogelhaus

Im ersten Schritt schneiden Sie die Bretter je nach gewünschtem Entwurf zu. Danach sollten Sie alle Kanten glatt schleifen und gegebenenfalls nötige Löcher für die Schrauben vorbohren. Wenn alles vorbereitet ist, schrauben Sie die einzelnen Teile zusammen und versiegeln das Holz mit einer passenden Ökolasur. Damit sollte das Holz und damit das gesamte Vogelhaus eine längere Zeit erfolgreich geschützt sein.

Zum Abschluss befestigen Sie das Vogelhaus sicher im oder auf dem Untergrund. Wenn es in der Wiese stehen soll, können Sie den Pfosten entsprechend tief in den Boden eingraben oder sogar ein kleines Betonfundament gießen. Sollten Sie sich für einen Standort auf der Terrasse oder an einem anderen Platz auf hartem Untergrund entscheiden, sorgen Sie dafür, dass das Vogelhaus mit ausreichend Gewicht gesichert wird.

Stehende Vogelhäuser eignen sich für viele Plätze im eigenen Garten.

Hängendes Vogelhaus selbst bauen

Wenn das Vogelhaus nicht frei im Garten oder auf der Terrasse herumstehen soll und Sie einen passenden Platz zum Aufhängen haben, können Sie sich auch für ein hängendes Modell entscheiden. Diese Vogelhäuser können an einer Wand, einem vorhandenen Pfosten oder Pfeiler oder auch an einer Decke hängen. Die Materialauswahl und der Aufbau unterscheiden sich nicht großartig vom frei stehenden Vogelhaus. Es fällt lediglich der große Pfosten weg.

Materialliste für ein hängendes Vogelhaus

Wenn Sie sich für ein hängendes Vogelhaus entscheiden, benötigen Sie zunächst diese Materialien und Ausrüstungsgegenstände:

  • Allwetterholzbrett(er), im besten Fall ökozertifiziert (Beispiel: FSC)

  • verzinkte Schrauben

  • Befestigungsmaterial zum Aufhängen (Dübel und passende Schrauben für die Wand oder einen stabilen Haken zum Aufhängen von oben)

  • Schraubhaken, um Meisenknödel und Co. aufhängen zu können

  • Rollmeter, Geodreieck und Bleistift zum Messen und Anzeichnen

  • Akkuschrauber mit passendem Bit und Bohrer zum Vorbohren

  • Schleifpapier, Feile oder Raspel, um scharfe Kanten zu entschärfen

  • ÖkolLasur

Bauanleitung: hängendes Vogelhaus 

Der Aufbau des eigentlichen Vogelhauses geschieht auch hier wie in den bisherigen Schritten: Bretter zuschneiden, Kanten glatt schleifen, Löcher vorbohren und alles zusammenschrauben. Danach folgt jedoch der große Unterschied zur frei stehenden Variante: das Aufhängen. Wenn Sie das Vogelhaus an der Hauswand befestigen möchten, benötigen Sie dafür unbedingt die passenden Dübel und Schrauben für die jeweilige Art von Fassade.

Beim Aufhängen an einem Gartenhaus oder einem Pfeiler aus Holz entfällt die Dübel-Thematik. Sollte das Vogelhaus von oben an der Decke oder an einem Holzträger hängen, müssen Sie ebenfalls auf die passende Dübel-Schrauben-Kombination sowie auf einen passenden Haken achten. Dabei muss das Befestigungsmaterial unbedingt ausreichend viel Gewicht aushalten können.

Vogelhaus aus Ästen selbst bauen

Wer eine besonders verspielte und naturverbundene Bauart wählen möchte, der kann sein Vogelhaus auch aus Ästen bauen. Diese Variante ist vor allem dann interessant, wenn auch Kinder beim Bau mithelfen möchten. Das Vogelhausabenteuer beginnt so schon mit der Suche nach passenden Ästen. Danach können Eltern und Kinder nach und nach das Vogelhaus zusammenbauen. Vogelhäuser aus Ästen eignen sich am besten zum Aufhängen. Doch auch die Montage auf einem passenden Pfosten ist kein Problem.

Materialliste für ein Vogelhaus aus Ästen

Im Zentrum der Materialbesorgung stehen zunächst die Äste. Wie viele Sie genau benötigen, hängt von der gewünschten Größe ab. Hier jedoch ein grober Richtwert: Für ein mittelgroßes Vogelhaus benötigen Sie in etwa 80 Äste mit einem Durchmesser von 2 cm bis 4 cm und einer Länge von mindestens 30 cm. Mit der reinen Suche nach passenden Ästen ist die Materialbesorgung allerdings noch nicht abgeschlossen. Zusätzlich zu den Ästen benötigen Sie noch folgende Dinge:

  • Folie zum Abdichten

  • Klammermaschine, um die Folie zu befestigen

  • verzinkte Schrauben

  • Gartensäge

  • gegebenenfalls Befestigungsmaterial zum Aufhängen (Dübel und passende Schrauben für die Wand oder einen stabilen Haken zum Aufhängen von oben)

  • Schraubhaken, um Meisenknödel und Co aufhängen zu können

  • Rollmeter, Geodreieck und Bleistift zum Messen und Anzeichnen

  • Akkuschrauber mit passendem Bit und Bohrer zum Vorbohren

  • Schleifpapier, Feile oder Raspel, um scharfe Kanten zu entschärfen

  • Moos zum vereinzelten Abdichten und als Dekoration

Bauanleitung: Vogelhaus aus Ästen

Zunächst werden auch hier die Äste in den benötigten Längen geschnitten. Wenn das erledigt ist, beginnt der eigentliche Zusammenbau mit einem Grundrahmen. Auf diesem wird zunächst oben die Folie befestigt, um für ein dichtes Dach zu sorgen. Danach werden die restlichen Äste für Boden- und Dachkonstruktion am Rahmen befestigt. Zum Abschluss können Sie das Vogelhaus noch mit Moos oder ähnlichen Materialien verzieren und das Endergebnis auf die gewünschte Art befestigen oder aufstellen.

Vor allem gemeinsam mit Kindern macht das individuelle Gestalten eines Vogelhauses besonders viel Spaß.

Der Feinschliff: Vogelhaus individuell gestalten

Wer sein neu gebautes oder bereits bestehendes Vogelhaus auf besondere Art gestalten möchte, steht vor einer breiten Auswahl an Möglichkeiten. Der Klassiker ist zunächst das weiter oben bereits erwähnte Moos. Mit ihm lassen sich das Dach oder auch die Wände sehr einfach verzieren.

Vom Moos abgesehen, können Sie Ihr Vogelhaus auch mit verschiedenen Farben gestalten. Das ist ebenfalls ein interessantes Thema, wenn Kinder im Prozess involviert sind. Von komplett wild und farbenfroh gestalteten bis zu liebevoll bemalten Häuschen ist hier alles möglich. Besonders kreative Bastler und Bastlerinnen können auch aus ganz anderen Gegenständen ein Vogelhaus machen. Vor allem alte Teekannen oder Uhrenkästen sind hier eine Überlegung wert.

Wo sollte man am besten ein Vogelhaus aufstellen oder aufhängen?

Lage, Lage, Lage: Wo soll man sein Vogelhaus nur platzieren? Sofern – wie etwa auf einem kleinen Balkon – die Möglichkeiten nicht ohnehin eingeschränkt sind, besteht der ideale Standort für ein Vogelhaus aus einem guten Kompromiss verschiedener Faktoren. Zunächst sollte der Platz für die Vögel zwar gut zugänglich, allerdings auch etwas geschützt sein. Auch große Fensterflächen in der unmittelbaren Umgebung können für die Vögel gefährlich werden.

Zusätzlich sollte der Platz auch für Sie gut erreichbar sein. Immerhin müssen Sie sich regelmäßig ums Nachfüllen und um die Reinigung des Vogelhauses kümmern. Wenn das Vogelhaus in einer für Sie nur umständlich erreichbaren Ecke steht, schrumpft die Motivation, das Haus gut zu pflegen.

Sicher vor Jägern

Die Sicherheit vor möglichen Jägern ist ein besonderer Faktor, wenn es um den passenden Standort für ein Vogelhaus geht. Wenn ein Vogelhaus den Vögeln helfen soll, wäre es äußerst kontraproduktiv, wenn die Vögel dort für Katzen oder Marder auf dem Präsentierteller landen. Daher sollte der Platz so gewählt sein, dass das Vogelhaus ausreichend hoch und für Jäger unerreichbar ist. Zudem sollten zu nahe stehende Bäume, Mauern oder Zäune keine Aufstiegshilfen darstellen. Nur so können die Vögel sicher in Ruhe ihr Futter genießen.

Welche Vogelarten besuchen das Vogelhaus?

Auf welche Vogelarten dürfen Sie sich rund um Ihr zukünftiges Vogelhaus freuen? Das hängt ebenfalls stark vom Standort ab. Mitten in der Stadt ist nicht mit allzu viel Vielfalt zu rechnen. Etwas außerhalb oder in einem Garten auf dem Land kann schon deutlich mehr los sein. Da wird auch das Beobachten richtig interessant. Wie verhalten sich die verschiedenen Arten? Welches Futter bevorzugen sie? Hier können Kinder und Erwachsene durch gemütliches Beobachten jede Menge lernen.

Zu den verschiedenen Arten zählen vor allem generell bekannte Kollegen wie Finken, Meisen, Kleiber, Amseln, Spatzen oder auch Buntspechte. Besonders bunt wird es am ehesten im Winter. Da nehmen es viele Arten mit ihren Territorien nicht mehr allzu ernst und so stören sie sich weniger daran, wenn sich auch andere Arten zum Vogelhäuschen gesellen.

Wie aus unseren Gefilden im Winter viele Vogelarten in wärmere Gegenden fliegen, kommen andere Arten wiederum aus Nordosteuropa zu uns, um hier den Winter zu verbringen. Dazu zählen etwa Vögel wie der Bergfink, der Kernbeißer, der bunte Seidenschwanz oder der Erlenzeisig.

Mit etwas Geduld kann man am eigenen Vogelhaus verschiedene Vögel beobachten.

Warum nehmen die Vögel mein Vogelhaus (noch) nicht an?

Rund um den Bau des Vogelhauses steigt die Vorfreude auf eine bunte Schar an Vogelbesuchern oft ins Unermessliche. Doch leider stehen hier die Vögel nur selten schon beim Bau ungeduldig Schlange und warten darauf, dass das rote Band durchschnitten und die feierliche Eröffnung begangen wird. Vielmehr kann es eine Zeit lang dauern, bis die Vögel das Vogelhaus als solches erkennen, erkunden und auch wirklich annehmen.

Die möglichen Gründe, warum es manchmal länger dauert, bis sich die Vögel wirklich blicken lassen, sind vielseitig. In den meisten Fällen liegt es schlicht daran, dass die Natur noch mehr als genug Futter bereithält. Zusätzlich können milde Temperaturen dafür sorgen, dass weniger der erwähnten Besucher aus Nordosteuropa zu uns kommen. Als Vogelhausbetreiber*in kann man dabei nichts tun, außer etwas Geduld aufzubringen. Mit dem passenden Standort werden die Vögel noch früh genug auf das neue Vogelhaus aufmerksam.

Häufig gestellte Fragen zum Thema: Vogelhaus selbst bauen

Rund um das Thema selbst gebautes Vogelhaus kursieren viele Fragen. Die häufigsten Fragen möchten wir an dieser Stelle kurz beantworten.

Was ist der einfachste Weg, ein Vogelhaus zu bauen?

Der einfachste Weg führt über einen fertigen Bausatz. Dieser bringt das Erlebnis des Selbstzusammenbauens, ohne alles planen und zuschneiden zu müssen. Eine Stufe höher gibt es auch einfach gehaltene Vogelhäuser, die man auch komplett in Eigenregie bauen kann.

Was sollte man beim Vogelhausbau beachten?

Zunächst ist der Standort ein zentraler Faktor. Nur wenn der Platz für Vögel und Menschen passt, kann es ein guter Platz für ein Vogelhaus sein. Zudem sollte das Vogelhaus für Katzen & Co. schwer erreichbar sein. Bei den Materialien sollte man auf natürliche Materialien und Ökolasuren setzen.

Wie groß sollte ein Vogelhaus sein?

Ein Vogelhaus sollte mehreren Vögeln gleichzeitig Platz bieten. Das gelingt am besten durch eine entsprechend große Futterfläche oder durch einen durchgehenden Balkon rund um einen Futtersilo. Auch der Abstand zwischen Dach und Boden sollte ausreichend groß sein. Mindestens 30 cm sollten es hier schon sein.

Welches Holz ist am besten für ein Vogelhaus?

Zu den bewährtesten Hölzern für Vogelhäuser zählen wetterbeständige Hölzer wie Buche oder Eiche. Sie punkten mit einer hohen Langlebigkeit – sofern sie richtig gepflegt werden. Alternativ dazu kann sich auch wasserfestes Sperrholz bewähren.

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