Beikost für Ihr Baby: Das müssen Sie wissen!

Zeit für die Beikosteinführung: So macht Essen Spaß.

Der erste Löffel Brei ist für ein Baby ein wichtiger und spannender Meilenstein. Für die Eltern kann er aber auch ganz schön nervenaufreibend werden. Das vor allem, wenn der Brei einfach nicht im Mund bleibt, sondern die Umgebung schmückt. Wir geben Ihnen wichtige Informationen und Tipps, wie Sie Ihr Baby an die Beikost gewöhnen.

  1. Ihr Baby ist für Beikost bereit: Das sind die Hinweise

  2. Ab wann kann man mit Beikost beginnen?

  3. Wie fange ich mit Beikost an?

  4. Beikostplan: Welche Beikost kommt wann?

  5. Milchmahlzeit als Ergänzung zum Brei

  6. Gibt es Lebensmittel, die man nicht zufüttern sollte?

  7. Braucht Ihr Baby Abwechslung auf dem Speiseplan?

  8. Was tun, wenn Ihr Baby den Brei immer wieder ausspuckt? 

  9. Beikost selber kochen oder Gläschen kaufen?

  10. Welches Öl eignet sich für die Babykost? 

  11. Können Babybreireste wieder aufgewärmt werden?

Ihr Baby ist für Beikost bereit: Das sind die Hinweise

Babys sind neugierig und entdeckungsfreudig, das gilt auch fürs Essen. Ihr Baby gibt Ihnen deshalb verschiedene Signale, dass es für die Beikost bereit ist: 

  • Wenn Sie selbst etwas essen, verfolgt Ihr Baby das Besteck mit den Augen. Vielleicht öffnet es sogar seinen Mund. 

  • Ihr Baby kann die eigene Hand zum Mund führen und sich Dinge, wie zum Beispiel einen Beißring oder eine Rassel, gezielt in den Mund stecken.  

  • Ihr Baby kann bereits eigenständig sitzen und den Kopf stabil halten.

  • Sie haben das Gefühl, Muttermilch oder Fläschchen reichen Ihrem Baby nicht mehr, der Hunger ist einfach schon größer? Auch das ist ein Hinweis auf den richtigen Zeitpunkt für die Breieinführung. 

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Ab wann kann man mit Beikost beginnen?

Mit circa 6 Monaten haben beinahe alle Babys Interesse an der Beikost. Sie können jedoch auch bereits etwas früher mit dem ersten Babybrei beginnen. Empfohlen wird der Beikoststart zwischen dem fünften und siebenten Lebensmonat.

Wie fange ich mit Beikost an?

Wichtig ist, den richtigen Tageszeitpunkt für den Start der Beikost zu erwischen. Bewährt hat sich die Mittagszeit. Üblicherweise machen Babys im Alter von rund sechs Monaten noch einen Vormittags- und einen Nachmittagsschlaf. Zu Mittag sind sie putzmunter. Das ist ideal, um mit der Breieinführung zu beginnen. Seien Sie jedoch nicht verwundert, wenn Ihr Kind am Anfang nur ganz wenige Teelöffel isst. Das ist normal und es wird mit der Zeit immer etwas mehr. 

Gemüse und Obst fein püriert, so mögen es Babys am liebsten.

Beikostplan: Welche Beikost kommt wann?

Ihr Baby muss sich erst einmal an die vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen und Texturen gewöhnen. Deshalb heißt es bei der Breieinführung, sich an die verschiedenen Zutaten langsam heranzutasten. 

Ab 5.–7. Monat: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei

Starten Sie die Breieinführung mit einer einzigen Gemüseart, am besten etwas Süßlichem wie Karotten oder Süßkartoffeln. Ein paar Teelöffel reichen für den Anfang völlig aus und das Füttern wird selbst bei so einer geringen Menge einige Zeit in Anspruch nehmen. 

Nach ein paar Tagen können Sie die Gemüsemenge auf 100 g erhöhen und dem Brei auch einen EL Öl hinzufügen. Nach rund zehn Tagen hat sich Ihr Baby an den ersten Brei gewöhnt. Ab dann können Sie andere Gemüsesorten wie Kartoffeln, Pastinake, Kürbis, Zucchini oder Brokkoli und 30 g Fleisch beimengen. 

Ab 6.–8. Monat: Vollmilch-Getreide-Brei

Klappt es mit dem Mittagsbrei bereits gut, können Sie mit der Einführung des nächsten Breis beginnen. Der Vollmilch-Getreide-Brei wird gerne abends verabreicht, kann jedoch auch nachmittags gegeben werden. 

Als Getreide für diesen Brei eignen sich Hirse, Reis, Hafer, Dinkel und Weizen. Sie können dem Brei auch eine kleine Menge Obstmus hinzufügen.

Ab 7.–9. Monat: Getreide-Obst-Brei

Der reine Getreide-Obst-Brei wird ohne Milch zubereitet. Er ist der ideale Babysnack für den Nachmittag, um Ihren Sprössling mit etwas Energie und Vitaminen zu versorgen. 

Die Getreideflocken oder der Grieß werden mit Wasser aufgekocht. Bei der Obstwahl können Sie sich einfach an der Jahreszeit orientieren, Apfelmus ist aber der Dauerbrenner bei beinahe allen Babys. 

Milchmahlzeit als Ergänzung zum Brei

Durch die Einführung von Babybrei können Sie langsam das Stillen oder die Gabe von Fläschchen reduzieren. Dies erfolgt jedoch schrittweise. Erhält Ihr Baby zu Mittag einen Brei, ersetzt dieser das Stillen oder das Fläschchen. Ganz zu Beginn wird das vielleicht nicht gleich funktionieren, da Ihr Baby nur ganz geringe Mengen Brei essen wird. Der Hunger kann beim Start der Breieinführung also auch nach dem Mittagsbrei noch vorhanden sein. Stillen oder Fläschchen sind dann natürlich nach wie vor wichtig für Ihr Baby. Wer nicht mehr stillt, kann auf ein Fläschchen mit Säuglingsmilchnahrung zurückgreifen. 

Tierische Milch, wie beispielsweise Kuhmilch, sollten Sie im ersten Lebensjahr ausschließlich für die Breizubereitung verwenden. Zum Trinken ist tierische Milch für Babys nicht geeignet. Auch andere tierische Milchprodukte wie Topfen oder Joghurt stehen erst nach dem ersten Lebensjahr auf dem Speiseplan der kleinen Essensentdecker*innen. 

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Gibt es Lebensmittel, die man nicht zufüttern sollte?

Viele Lebensmittel, die für Erwachsene gesund sind, sind für Babys nicht geeignet. Auf alle blähenden und schwer verdaulichen Lebensmittel wie beispielsweise Linsen, Kichererbsen und Weißkohl sollten Sie besser verzichten. 

Rohkost ist für den Magen der Kleinen viel zu schwer zu verarbeiten. Achten Sie beim Zubereiten des Breis darauf, das Gemüse gut zu kochen. 

Sie sollten Ihrem Baby außerdem weder Zucker noch Süßungsmittel geben, auch nicht in Form von gesüßten Getränken. 

Auch gibt es Lebensmittel, die Sie Ihrem Sprössling vor dem ersten Lebensjahr gar nicht geben sollten, da sie gesundheitsschädigend sein können. Dazu zählen Rohmilchprodukte, Honig und kalt gepresste Öle. Tierische Rohmilchprodukte können Bakterieninfektionen hervorrufen, da die Milch im Verarbeitungsprozess nicht abgekocht wird. Ähnliches gilt für das Naturprodukt Honig. Das im Honig enthaltene Bakterium Clostridium botulinum kann für Säuglinge lebensbedrohlich sein. Ohne Wärmezufuhr in der Verarbeitung müssen auch kalt gepresste Öle auskommen. Dadurch können sie Schadstoffe enthalten, die für Babys gesundheitsschädigend sein können. Tabu sind weiters rohe oder weichgekochte Eier, roher Fisch und rohes Fleisch

Neben bestimmten Lebensmitteln sollten Sie insbesondere am Anfang der Beikost jegliche Gewürze meiden. Auch wenn das für Sie geschmacklos wirkt, werden Kartoffeln und Co. für Babys zu Beginn nicht gesalzen und auch nicht mit scharfen Gewürzen oder Kräutern versehen. 

Braucht Ihr Baby Abwechslung auf dem Speiseplan?

Bei der Beikosteinführung sollten Sie keinen abwechslungsreichen Speiseplan an der Tagesordnung haben. Ihr Baby muss sich erst an Textur und Geschmack gewöhnen. Wenn Sie ihm zu viele unterschiedliche Breivarianten anbieten, kann das sogar dazu führen, dass es die Beikost ablehnt. 

Wählen Sie vor allem am Anfang der Beikost eine einzige Gemüsesorte, die Sie Ihrem Baby zufüttern. So können Sie auch testen, ob Ihr Baby darauf allergisch reagiert. Das erkennen Sie am besten durch einen wunden Po oder sonstige Hautirritationen an Oberkörper, Gesicht oder Armbeugen.

Was tun, wenn Ihr Baby den Brei immer wieder ausspuckt? 

Sie merken, Ihr Baby hat Interesse am Essen, spuckt es aber immer wieder aus? Die Umstellung von Muttermilch oder Pre-Nahrung auf Brei ist für ein Baby sehr groß. Es war gewohnt, Nahrung flüssig durch Nuckeln zu erhalten. Plötzlich wird ihm mit einem Löffel eine breiige Nahrung verabreicht. Das klappt nur selten auf Anhieb. Zu Beginn landet der Großteil des Essens nicht im Mund, sondern leider großflächig rundherum. Hier heißt es Geduld bewahren, nach sieben bis zehn Tagen klappt es meist schon viel besser.  

Wir haben für Sie dennoch einige Tipps, wenn Ihr Baby den Brei ausspuckt: 

  • Versuchen Sie es mit einem anderen Löffel oder geben Sie nur ganz wenig Brei auf den Löffel. 

  • Wenn Ihr Baby Interesse zeigt, können Sie ihm den Löffel mit wenig Brei darauf in die Hand geben. So kann es ganz alleine und mit den eigenen Händen den Löffel kennenlernen. Achten Sie immer darauf, dass Ihr Baby den Löffel nicht zu weit in den Mund bekommt. 

  • Die Textur ist bei der Breieinführung entscheidend: Wird das Gemüse nicht fein püriert, haben es Babys schwer, den Brei zu schlucken. Der Brei sollte am Anfang sehr fein püriert und nicht zu dickflüssig sein. 

  • Achten Sie auf die passende Temperatur, vielleicht ist der Brei Ihrem Baby einfach etwas zu warm. 

  • Essen sollte kein Zwang sein. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Baby ist noch nicht so weit, können Sie auch einige Tage Pause mit der Breieinführung machen. 

  • Vielleicht haben Sie den Eindruck, Ihrem Baby schmeckt der Brei nicht. Dann probieren Sie ein anderes Gemüse aus. Da Muttermilch süßlich schmeckt, eignet sich für die Breieinführung süßliches Gemüse wie Karotten oder Süßkartoffeln.

Für selbst gekochten Babybrei können Sie immer die frischesten und besten Zutaten verwenden.

Beikost selber kochen oder Gläschen kaufen?

Bio-Gemüse können Sie auch selbst zu Babybrei verarbeiten. Bei selbst gemachtem Babybrei wissen Sie immer genau, was drinnen ist. Alle Zutaten werden frisch verarbeitet und mit einmal Kochen können Sie einen kleinen Vorrat anlegen. Wenn Sie dem Brei ein neues Gemüse oder Fleisch beimengen möchten, können Sie das ganz individuell dosieren. Das sind wichtige Vorteile der selbst gemachten Beikost. Der Nachteil ist, dass die Zubereitung Zeit kostet. 

Beikost in Gläschen können Sie bequem im Supermarkt oder im Drogeriemarkt kaufen und das auch gleich auf Vorrat. Keine der beiden Varianten ist somit schlechter oder besser. Als Mama oder Papa muss man einfach die Vor- und Nachteile für sich abwägen. Selbstverständlich ist auch eine Kombination möglich. Das gilt aber nur für erfahrene Babybreiesser*innen. Bei der Breieinführung sollten Sie sich für eine Variante entscheiden, um Ihr Baby an den Geschmack zu gewöhnen. 

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Welches Öl eignet sich für die Babykost? 

Zu einer Mahlzeit Babybrei wird ein Esslöffel Öl beigemengt, um die Beikost mit etwas Fett zu verabreichen. Dieses wertvolle Fett bewirkt, dass der kleine Babykörper die fettlöslichen Vitamine wie Vitamin A, D, E und K besser aufnehmen kann. Diese Vitamine sind für das Wachstum Ihres Babys wichtig. Zudem unterstützt das Öl die Verdauung Ihres Babys. Eine kleine Menge eines hochwertigen Öls macht den Babybrei also noch nährstoffreicher. 

Aber welches Öl sollen Sie verwenden? Am beliebtesten ist das Rapsöl, denn es enthält zusätzlich noch wertvolle Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Genauso können Sie auch Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Leinöl oder Weizenkeimöl verwenden. Es sind auch spezielle Beikost-Öle erhältlich. Achten Sie beim Kauf auf hochwertige Produkte und vermeiden Sie kalt gepresste Öle. Obwohl kalt gepresste Öle als sehr wertvoll erachtet werden, können sie dennoch Schadstoffe enthalten. Durch das Raffinieren werden diese Schadstoffe entfernt. Für Babys ist das ideal. 

Spezielle Vitamine, wie zum Beispiel Vitamin C, müssen Sie dem Brei nicht zufügen. 

Können Babybreireste wieder aufgewärmt werden?

Generell gilt: Frisch zubereitete Mahlzeiten enthalten die meisten Nährstoffe und sind für Ihr Baby am wertvollsten. Durch das erneute Aufwärmen gehen wichtige Vitamine verloren. Das macht den Babybrei jedoch nicht automatisch ungenießbar. Sollten Sie Babybrei noch einmal erwärmen, achten Sie darauf, ihn nicht erneut zu kochen, um die Vitamine zu erhalten. 

Bei Babybrei mit nitratreichen Lebensmitteln sollten Sie jedoch auf abermaliges Aufwärmen verzichten. Durch die erneute Wärmezufuhr kann sich das Nitrat vermehren und im Körper mehr Nitrat zu Nitrit umwandeln. Das kann gefährlich sein, da es die Sauerstoffaufnahme im Blut hemmt. Je älter das Baby jedoch ist, umso ungefährlicher sind nitratreiche Lebensmittel. Als nitratreiches Lebensmittel, das im Babybrei gerne verarbeitet wird, gilt insbesondere Spinat.

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