Babys Zähne putzen: Alles, was Sie wissen sollten

Entwickeln Sie mit Ihrem Baby früh ein Zahnputzritual, um es an die tägliche Zahnpflege zu gewöhnen.

Das Zähneputzen beim Baby ist ab dem ersten Milchzahn ein Muss. Was aber tun, wenn das Baby von der täglichen Zahnpflege so gar nicht begeistert ist? Wir haben für Sie Tipps, wie das Zähneputzen beim Baby sicher gelingt und wertvolle Infos zur richtigen Zahnbürste, Zahnpasta und Zahnputzmethode.

  1. Zähne putzen beim Baby – wann und wie geht es richtig?

  2. Die richtige Zahnbürste finden – so geht das!

  3. Zahnpasta für Babys – ab wann und was für eine?

  4. Mit der richtigen Motivation macht das Zähneputzen den Kleinen Spaß

  5. Wann zum ersten Mal zum Zahnarzt?

  6. Karies vorbeugen – Tipps und Tricks

  7. Häufig gestellte Fragen zum Zähneputzen beim Baby

Zähne putzen beim Baby – wann und wie geht es richtig?

Die kleinen Babyzähne regelmäßig zu putzen, ist genauso wichtig, wie sie richtig zu putzen. Wir haben für Sie alle Informationen über die korrekte Zahnputzmethode, Häufigkeit und Dauer des Zähneputzens bei Babys. 

Ab wann putzt man die Zähne beim Baby?

Hat es der erste Milchzahn durch den Kiefer geschafft, ist es Zeit, mit der Zahnpflege beim Baby zu beginnen. Zu Beginn ist es ausreichend, einmal täglich Zähne zu putzen. Sind die ersten Milchzähne aber nicht mehr nur an der Zahnspitze zu erkennen, sondern vollständig sichtbar, sollten Sie die Zähne Ihres Babys zweimal täglich je zwei bis drei Minuten putzen. Putzen Sie die Zähne Ihres Babys am besten nach den Mahlzeiten, um alle Bakterien und Rückstände gut zu entfernen. 

Integrieren Sie das Zähneputzen als festen Bestandteil in den Alltag Ihres Babys. So gewöhnen Sie Ihr Baby ganz natürlich an die tägliche Zahnpflege.    

Wie muss man beim Baby Zähne putzen?

Aller Anfang ist schwer, das gilt auch für das Zähneputzen beim Baby. Doch zum Glück ist es einfach Übungssache. Bei einem Baby kommt jedoch häufig erschwerend hinzu, dass es nicht immer zum Zähneputzen aufgelegt ist. Umso wichtiger ist es, sich an die KAI-Zahnputztechnik zu halten. Damit stellen Sie sicher, alle Flächen und Bereiche der Zähne zu putzen:

  •  K = Kauflächen: Starten Sie beim Zähneputzen Ihres Babys mit den Kauflächen der Zähne durch kurze Vor- und Rückwärtsbewegungen.

  • A = Außenflächen: Im Anschluss sind die Außenflächen der Zähne an der Reihe. Diese werden mit kreisenden Bewegungen geputzt.

  • I = Innenflächen: Zum Schluss folgen die Innenflächen der Zähne. Dabei wird von Rot nach Weiß, also vom Zahnfleisch zu den Zähnen, vorgegangen.

Kleinkindartikel shöppenFingerzahnbürsten sind perfekt, um Ihr Baby bereits früh an die Zahnpflege zu gewöhnen.

Die richtige Zahnbürste finden – so geht das!

Noch bevor sich der erste Milchzahn ganz hinauswagt, können Sie mit Fingerzahnbürsten, auch Fingerlinge genannt, Ihr Baby spielerisch an das spätere Zähneputzen gewöhnen. Die Anwendung der Fingerzahnbürste reduziert das drückende Gefühl im Kiefer und den Juckreiz, der durch das Anschieben der Zähne entsteht.

Für den Start Ihres Babys mit dem Zähneputzen ist es wichtig, eine Babyzahnbürste mit sehr weichen und kurzen Borsten zu verwenden. Die Altersangabe finden Sie auf der Verpackung der Zahnbürsten. Da die Zähne und die Mundhöhle des Babys viel kleiner sind als jene von Erwachsenen, sollte der Zahnbürstenkopf klein sein. Ein großer, rutschfester Griff dient dazu, dass Mama und Papa die Zahnbürste gut halten und dem Baby die Zähne putzen können.

Auf Kinderzahnbürsten können Sie umsteigen, sobald alle Milchzähne Ihres Babys durchgebrochen sind. Der Unterschied zu Babyzahnbürsten liegt an den etwas längeren Borsten. Der Griff von Kinderzahnbürsten ist außerdem genau für kleine Hände gemacht. Auch gibt es diese Zahnbürsten in vielen kindlichen Motiven. Das erleichtert den spielerischen Zugang zum Zähneputzen. Kann sich Ihr Kind die Zahnbürste sogar selbst aussuchen, wird Ihr Kind dem Zahnputzritual vielleicht sogar mit Freude entgegenblicken. 

Die Zahnbürste sollten Sie circa alle zwei Monate durch eine neue ersetzen. Kaut Ihr Kind auf der Zahnbürste gerne herum, biegen sich die Borsten nach außen und die Zähne können nicht mehr optimal geputzt werden. In diesen Fällen ist es besonders wichtig, die Zahnbürste regelmäßig zu tauschen.

Zahnpasta für Babys – ab wann und was für eine?

Fluorid beugt Karies vor, weshalb Kinderzahnpasta häufig mit Fluorid versetzt ist. Dieser Vorteil hat jedoch gleichzeitig auch einen Nachteil:  Zu viel Fluorid erhöht die Gefahr von Fluorosen, das sind helle Flecken auf den Zähnen. Da Babys die Zahnpasta noch nicht ausspucken, sondern schlucken, muss darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Zahnpasta verwendet wird. Bei Babys bis 12 Monate reicht eine reiskorngroße Menge.

Die Zahnpasta für Babys sollte den Fluoridanteil von 0,5 Milligramm pro Gramm nicht übersteigen. Alternativ kann Fluorid auch in Form von Tabletten verabreicht werden und zu einer fluoridfreien Zahnpasta gegriffen werden.

Können sich die Kleinen beim Zähneputzen im Spiegel beobachten, klappt die Zahnputzroutine oft gleich viel besser.

Mit der richtigen Motivation macht das Zähneputzen den Kleinen Spaß

Zähneputzen beim Baby oder Kleinkind ist nicht immer ein Spaß. Mit diesen paar Tipps und Tricks können aber auch Zahnputzmuffel motiviert werden:

  • Rituale einführen: Rituale sind bei Kindern das A und O. Auch wenn sie am Anfang noch nicht sehr begeistert vom Zähneputzen sind, ist frühes Eingewöhnen der Schlüssel für das tägliche Zähneputzen ohne Protest.

  • Lieder abspielen oder singen: Ein Ablenkungsmanöver, das bei vielen Kindern und Babys funktioniert, ist Musik. Ob Sie selbst singen oder ein Lied abspielen, ist dabei ganz Ihnen überlassen. Häufig ist es aber das Lieblingslied, das die größte und längste Ablenkung schafft und die Zahnpflege ermöglicht. Um das Lied auch thematisch auf das Zähneputzen abzustimmen, können Sie auch spezielle Zahnputzlieder abspielen.

  • Spülbecher verwenden: Mit Wasser spielen wohl alle Kinder gerne. Kann Ihr Kind am Ende des Zähneputzens die Zahnpasta mit einem Spülbecher mehrmals ausspucken, ist das meist eine große Freude für das Kind.  

  • Sanduhr einbinden: Jeden Tag zweimal täglich zwei bis drei Minuten Zähneputzen ist für ein Baby oder ein Kleinkind ganz schön lang. Kann Ihr Kind dabei eine Sanduhr beobachten und das Zähneputzen sofort stoppen, sobald das letzte Sandkorn durchgerieselt ist, steigt die Motivation für die tägliche Zahnpflege.

  • Kuscheltier mit einbeziehen: Hat Ihr Kind ein Lieblingskuscheltier, können auch ihm die Zähne geputzt werden, und zwar am besten von Ihrem Kind selbst. Währenddessen können Sie sich um die Reinigung der Zähne Ihres kleinen Lieblings kümmern.

  • Handpuppen: Ein Spiel mit Handpuppen ist für viele Babys und Kinder die perfekte Ablenkung vom Eigentlichen – in diesem Fall vom Zähneputzen. 

  • Stimmen verstellen und imitieren: Bei der Motivation zum Zähneputzen ist oft voller Einsatz gefordert und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Imitieren Sie zum Beispiel Tiergeräusche oder verstellen Sie Ihre Stimme. Das finden viele Kinder amüsant. Um jeden einzelnen Milchzahn gut putzen zu können, können Sie auch Ihr Kind dazu animieren, Tiergeräusche nachzumachen. Beim laut brüllenden Löwen können Kau- und Innenflächen gereinigt werden und beim Hahn, der laut „Kikeriki“ schreit, werden die Außenflächen geputzt.

  • Lernturm: Nicht nur in der Küche, auch im Badezimmer kann ein Lernturm Gold wert sein. Denn viele Kinder lieben es, sich selbst beim Zähneputzen im Spiegel beobachten zu können.

Babyzahnpflege shöppen

Wann zum ersten Mal zum Zahnarzt?

Sind die ersten Milchzähne am Durchbrechen, kann für Ihren kleinen Schatz ein Zahnarzttermin vereinbart werden. Meist ist das zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat.

Der Vorteil, mit Zahnarztterminen bereits früh zu starten, ist, dass Ihr Kind sich so bereits als Baby an die Zahnarztbesuche gewöhnen kann. Auch erhalten Sie dadurch gleich von Beginn an wertvolle Tipps für die Zahnhygiene Ihres kleinen Sonnenscheins.

Auf den ersten Zahnarzttermin können Sie Ihr Baby mit Büchern, dem Lieblingskuscheltier, Handpuppen oder anderen spielerischen Methoden vorbereiten, um es vor Ort nicht zu überfordern.  

Karies vorbeugen – Tipps und Tricks

Die effektivste Methode, um Ihr Baby vor Karies zu schützen, ist die regelmäßige und korrekte Zahnpflege. Zusätzlich können Sie mit folgenden Tipps Karies vermeiden:

  • Zuckermenge gering halten: Fruchtsäfte oder gesüßte Tees sollten Sie genauso meiden wie Zucker in Lebensmitteln. Der enthaltene Zucker zerstört den Säurehaushalt im Mund Ihres Babys und greift den Zahnschmelz an. Je mehr Zucker an die Zähne Ihres Babys kommt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von Karies. Das bedeutet aber nicht, dass Kinder nie Süßigkeiten essen sollen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang immer eine gute Zahnpflege.  

  • Dauernuckeln vermeiden: Für viele Babys und Kleinkinder bedeutet das Fläschchen nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ist durch das Nuckeln auch beruhigend. Achten Sie jedoch darauf, dass Ihr Baby das Fläschchen nicht zum Dauernuckeln verwendet, da sonst der Speichel die Zähne nicht ausreichend umspülen kann. Speichel ist nämlich ein ganz natürliches Mittel gegen Karies. Er neutralisiert die Säuren, versorgt den Zahnschmelz mit Mineralstoffen und spült die Bakterien von der Zahnoberfläche.

  • Bakterien nicht auf das Baby übertragen: Während der Beikost fällt der Löffel auf den Boden und Mama oder Papa schlecken ihn mit der guten Absicht, mögliche Bakterien vom Baby fernzuhalten, ab. Was dabei nicht bedacht wird, ist, dass die eigenen Kariesbakterien so über den Löffel an das Baby weitergegeben werden. Reinigen Sie Schnuller oder Löffel deshalb besser mit etwas Wasser.

  • Fluorid: Fluorid beugt Karies vor. Zahnpasta für Kinder enthält in den meisten Fällen Fluorid. Achten Sie im Fall fluoridhaltiger Zahnpasta darauf, nur wenig Zahnpasta zu verwenden, da zu viel Fluorid zu Fluorose führen kann. Diese äußert sich durch eine Verfärbung des Zahnschmelzes in Form von hellen Flecken auf den Zähnen. In sehr großen Mengen ist Fluorid auch giftig. Dazu müsste Ihr Kind aber ungefähr die Menge einer Zahnpastatube für Erwachsene verzehren. 

  • Zahnarztbesuche: Durch regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen kann Karies frühzeitig erkannt und rechtzeitig behandelt werden.

Häufig gestellte Fragen zum Zähneputzen beim Baby

Was passiert, wenn man Babys nicht die Zähne putzt?

Werden die Milchzähne Ihres Babys nicht geputzt, greifen die Bakterien den Zahnschmelz an und Karies kann entstehen. Die Kariesbakterien vermehren sich dann sehr schnell und können auf die später durchbrechenden Zähne übergehen.

Wie sollen Babys Zahnpasta ausspucken?

Babys können die Zahnpasta noch nicht ausspucken, sondern schlucken sie. Deshalb sollte die Zahnpasta sehr gering dosiert sein, eine Menge so groß wie ein Reiskorn reicht. 

Welche Zahnbürste eignet sich für Babys erste Zähne?

Sind die ersten Zähne Ihres Babys gerade erst am Durchbrechen, können Sie Fingerzahnbürsten zur Pflege verwenden. Sie fördern die Durchblutung und helfen Ihrem Baby, den unangenehmen Druck des Zahnens zu reduzieren. Zeigen sich die ersten Milchzähne vollständig, ist es an der Zeit, auf Babyzahnbürsten umzusteigen. Achten Sie beim Kauf auf sehr weiche, kurze Borsten, einen kleinen Zahnbürstenkopf und einen großen Griff.

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