Neurodermitis bei Babys

Vor allem im Gesicht kann Neurodermitis für Babys sehr unangenehm sein.

Stellen Sie bei Ihrem Säugling häufig Schlafprobleme gepaart mit Weinkrämpfen und dem Versuch, sich zu kratzen, fest? Möglicherweise leidet Ihr Baby an Neurodermitis und wird von starken Juckreizschüben geplagt. Damit Sie gegebenenfalls nicht hilflos zusehen müssen, sondern zielgerichtet und tatkräftig Abhilfe schaffen können, haben wir den folgenden Ratgeber zum Thema Neurodermitis bei Babys zusammengestellt.

  1. Was ist Neurodermitis?

  2. Was können die Ursachen von Neurodermitis bei Babys sein?

  3. Was sind die Symptome von Neurodermitis bei Babys und Kleinkindern?

  4. Wie kann man Neurodermitis bei Babys vorbeugen?

  5. Wie kann man Neurodermitis bei Babys lindern?

  6. Neurodermitis und Ernährung

  7. Häufig gestellte Fragen zu Neurodermitis bei Babys

Was ist Neurodermitis? 

Neurodermitis ist auch unter den Bezeichnungen atopische Dermatitis und atopisches Ekzem bekannt. Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündungskrankheit der Haut, die sich vor allem durch Rötung der Haut, Ausschlag und starken Juckreiz bemerkbar macht. 

Die Krankheit ist nicht ansteckend. Neurodermitis tritt verstärkt bei Babys und Kleinkindern auf und klingt häufig beim Älterwerden von alleine ab, kann aber auch bis ins Erwachsenenalter fortbestehen. Im Regelfall verläuft die Krankheit in Schüben. Das heißt: Längere symptomfreie/symptomlose Phasen werden von unregelmäßigem Wiederaufflammen der Entzündungsherde unterbrochen. Diese Schübe können durch unterschiedliche Reize ausgelöst werden. 

Die Krankheit gilt als behandel-, aber nicht heilbar. Es können bislang also vor allem Maßnahmen ergriffen werden, die eine (schnelle) Linderung versprechen und die Beschwerden erträglicher machen.

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Was können die Ursachen von Neurodermitis bei Babys sein?

Die ursächliche Problematik, die zu Neurodermitis bei Babys führt, ist eine Dysfunktion der Epidermis. Einfacher formuliert bedeutet das: Die Hornschicht der Haut ist verdünnt und erfüllt ihre Rolle als Schutzschicht nicht ausreichend. Deswegen kann bereits der oberflächliche Kontakt mit bestimmten Stoffen die Symptome der Neurodermitis bei Babys und Kleinkindern auslösen. Als konkrete Auslöser kommen verschiedene Reizstoffe infrage:

Allergene: Bekannte allergieauslösende Stoffe können in aller Regel auch Neurodermitis verursachen. Hierzu gehören pflanzliche Pollen, Tierhaare bzw. Hautschuppen und Hausstaubmilben.

Nahrungsmittel: Auch über die Nahrung aufgenommene Allergene – zum Beispiel in Milch, Eiern, Nüssen und Fisch enthalten – fungieren als Auslöser.

Kleidung: Grobes, kratziges, raues Gewebe reizt die Haut und erhöht bei Neurodermitis-Patient*innen die Wahrscheinlichkeit eines Schubs.

Seife: Viele Wasch- und Spülmittel enthalten alkalische Reizstoffe, die sich für Betroffene mitunter als problematisch erweisen.

Temperaturschwankungen: Auch starke Veränderungen der Lufttemperatur, immense Hitze oder Kälte können Krankheitsschübe hervorrufen.

Die Neigung zu Neurodermitis kann vererbt werden und geht häufig auch mit weiteren allergischen Beschwerden einher. Kinder von Eltern, die Neurodermitis haben oder hatten, sind entsprechend häufiger betroffen. Außerdem gilt Stress als beeinflussender Faktor, der akute Krankheitsschübe begünstigt.

Im Rahmen von Dermatitis bei Babys verändern sich das Hautbild und die -zellen.

Was sind die Symptome von Neurodermitis bei Babys und Kleinkindern? 

Eine Neurodermitis bei Babys lässt sich an verschiedenen Symptomen erkennen. Als Indizien für Neurodermitis gelten:

Milchschorf: Ein trockener, schuppiger, gelblicher Ausschlag auf der Kopfhaut von Babys wird als Milchschorf bezeichnet, weil er an verbannte Milch am Topfboden erinnert. Aber Vorsicht: Es besteht Verwechslungsgefahr: Der sogenannte „Kopfgneis“ ist eine vergleichsweise harmlose Erscheinung, die umgangssprachlich fälschlicherweise auch manchmal Milchschorf genannt wird. Auch der echte Milchschorf muss übrigens nicht immer zur Neurodermitis führen.

Ekzeme: Rötungen und entzündete Hautstellen, die über den bereits genannten Milchschorf hinausgehen, stellen ebenfalls Symptome der Neurodermitis dar. Mitunter kommt es sogar zur Bildung nässender Bläschen. Typische Körperstellen für Neurodermitis bei Babys sind Kopf und Gesicht und mit zunehmendem Alter auch Arme und Beine.

Juckreiz: Geht von denEntzündungsherden ein starker Juckreiz aus, sodass das Baby versucht, sich an den betroffenen Stellen zu kratzen, ist dies ebenfalls als Alarmsignal zu werten.

Dennie-Morgan-Falte: Bei der Dennie-Morgan-Falte handelt es sich nicht um ein konkretes Symptom, sondern um eine deutlich sichtbare Hautfalte beidseitig unter dem Auge. Diese gilt als Indiz für eine allergische Veranlagung und geht mit einem erhöhten Neurodermitisrisiko einher.

Milchschorf kann bei Babys ein Anzeichen für Dermatitis sein.

In den meisten Fällen treten die Symptome für eine Neurodermitis bereits im frühen Kindesalter auf. Eine Ausprägung der ersten Anzeichen zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat gilt dabei als krankheitstypisch.
Wichtig: Für eine verlässliche Diagnose empfiehlt es sich stets, die
Fachmeinung von einem Kinderarzt bzw. einer Kinderärztin oder von einem Dermatologen bzw. einer Dermatologin einzuholen.

Wie kann man Neurodermitis bei Babys vorbeugen?

Die Neigung zu Neurodermitis bei Babys kann, wie bereits erwähnt, erblich bedingt sein. Wenn ein Elternteil oder ein Geschwisterkind bereits an der Krankheit leidet, liegt somit ein erhöhtes Risiko vor. Auch Heuschnupfen, allergisches Asthma oder andere bekannte Allergien begünstigen das Krankheitsbild. Vor einem solchen Hintergrund empfiehlt es sich, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um einen potenziellen Krankheitsausbruch von vornherein zu verhindern: 

 ✓ Stillen: Ausgewählte Inhaltsstoffe der Muttermilch verringern das Risiko einer Neigung zu Neurodermitis. Deswegen wird dazu geraten, mindestens bis zum vierten Monat voll zu stillen.

Ernährung der Mutter: Eine gesunde, ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung der schwangeren und stillenden Mutter hilft dabei, das Allergierisiko zu senken.

Striktes Rauchverbot: Schwangere und stillende Frauen sollten das Rauchen dringend vermeiden. Ein rauchfreies Umfeld ist eine wichtige Grundlage hinsichtlich der Prävention von Neurodermitis bei Babys. Der Kontakt mit Tabakrauch stellt auch für Kleinkinder ein erhöhtes Risiko dar.

Fettcreme: Das Eincremen mit schützenden Pflegeprodukten hilft dabei, die sensible Babyhaut vor äußeren Einflüssen wie Kälte, Wind und Sonne abzuschirmen.

Stressvermeidung: Ein ruhiges, erholsames und stressfreies Klima unterstützt die gesunde Entwicklung und den Aufbau eines starken Immunsystems.

Wie kann man Neurodermitis bei Babys lindern?

Wenn Ihr Baby von Neurodermitis betroffen ist und regelmäßig von Ausschlag und Juckreiz geplagt wird, existieren inzwischen – glücklicherweise – eine Vielzahl von etablierten Möglichkeiten, um die akuten Krankheitsschübe erträglicher zu machen. Zudem haben sich auch einige Hausmittel einen Namen in Sachen Neurodermitislinderung gemacht. Auch wenn deren Wirkung wissenschaftlich häufig nicht belegt ist, schwören viele betroffene Familien darauf:

Topfen-Joghurt-Mischung: Joghurt und Topfen spenden der Haut Feuchtigkeit und wirken kühlend, wodurch der Juckreiz von Babys mit Neurodermitis gelindert werden soll.

Olivenöl: Sanft einmassiert, sorgt Olivenöl dafür, die Haut geschmeidig zu machen. Gleichzeitig fettet und pflegt es.

Apfelessig: Apfelessig kommt in Form eines 50/50-Wassergemisches zur Anwendung und soll den pH-Wert der Haut regulieren sowie eine entzündungshemmende Wirkung entfalten.

Schwarzer Tee: Tee zunächst aufkochen, im Kühlschrank auskühlen lassen und anschließend in Form von Wickeln auf akute Entzündungsherde auftragen. Die enthaltenen Gerbstoffe gelten als antientzündlich, sollen die Haut beruhigen und gegen nässende Bläschen helfen.

Streicheleinheit: Sanfte Berührungen, vorsichtige Massagen und kühlendes Pusten können dem Juckreiz entgegenwirken und zur Beruhigung und Entspannen des Babys beitragen.

Richtige Kleidung: Strampler aus weichen Textilien mit angenehmer Oberfläche und einem weiten Schnitt vermeiden unnötige Hautreizungen.

Hinweise: Die aufgeführten Tipps und Hausmittel können eine medizinische Behandlung ergänzen, jedoch nicht vollständig ersetzen. Neben rezeptpflichtigen Medikamenten und Salben gibt es natürlich auch Hautcremes, die auf die Anwendung bei Neurodermitis ausgerichtet sind.

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Neurodermitis und Ernährung 

Einer der wichtigsten Faktoren, um Neurodermitis bei Babys effektiv vorzubeugen, ist die richtige Ernährung. Der natürliche Schutz durch die Inhaltsstoffe der Muttermilch ist kaum zu ersetzen. Deshalb empfehlen Dermatolog*innen und Kinderärzte und -ärztinnen, zur Neurodermitisprävention mindestens die ersten vier, besser die ersten sechs Lebensmonate voll zu stillen. Falls das nicht möglich ist, kann auf hypoallergene Muttermilchersatzprodukte zurückgegriffen werden. Spätestens ab dem siebenten Monat geht es ans Zufüttern von Beikost. Ab diesem Zeitpunkt empfiehlt sich eine gesunde, vollwertige und ausgewogene Ernährung. Das bedeutet vor allem: eine vielfältige Kost. Schon im ersten Lebensjahr sollte das Baby in geringen Mengen an den Verzehr von Fisch, Joghurt, Milch und Hühnerei gewöhnt werden, falls keine diesbezüglichen Allergien bekannt sind.

Häufig gestellte Fragen zu Neurodermitis bei Babys 


Was dürfen Babys bei Neurodermitis nicht essen?

Eine allgemeingültige „Essensformel“ für alle betroffenen Kinder gibt es nicht. Neurodermitis bei Babys geht jedoch häufig auch mit Lebensmittelallergien einher. Vermeiden Sie in jedem Fall unverträgliche Nahrungsmittel und versuchen Sie trotzdem eine ausgewogene Ernährung ohne Nährstoffmängel sicherzustellen.

Wo fängt Neurodermitis bei Babys an?

Eines der ersten Symptome ist häufig der sogenannte Milchschorf. Eine gelbliche, schuppige Krustenbildung auf der behaarten Kopfhaut. Milchschorf führt allerdings nicht immer zu Neurodermitis und wird darüber hinaus häufig mit dem vergleichsweise harmlosen Kopfgneis verwechselt. Ein stärkeres Indiz ist die Ausweitung von Entzündungsherden auf Hautstellen im Gesicht oder an Armen und Beinen.

Welches Öl kann man für die Hautpflege benutzen bei Babys mit Neurodermitis?

Als Hausmittel empfehlen Betroffene die Anwendung von kalt gepresstem Olivenöl. Es fettet ausgetrocknete Haut und soll Spannungen und Reizungen entgegenwirken. Alternativ werden auch Jojobaöl und Nachtkerzenöl eingesetzt.

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