Seife selber machen: Anleitung und Rezepte

Eine Frau mischt natürliche Zutaten zusammen und stellt Seife her.

In der heutigen Zeit setzen wir zunehmend auf fertige Flüssigseife aus dem Drogeriemarkt – obwohl man mit wenig Aufwand Seife selber machen kann. Mit den richtigen Zutaten werden selbst hergestellte Seifenstücke zu wahren Duftwundern, einzigartigen Dekoobjekten und idealen Geschenkideen zugleich. Darüber hinaus sind sie oft verträglicher als viele Fertigseifen, die teilweise allergieauslösende Duftstoffe enthalten. Und on top macht die heimische Seifenherstellung sehr viel Spaß!

  1. Was braucht man zur Herstellung von Seife?

  2. Anleitung zum Seifeselbermachen

  3. Seife selber machen mit Kindern

  4. Ein einfaches Seifenrezept zum Nachmachen: Lavendelseife

  5. Ideen für ein besonderes Seifendesign

  6. Häufig gestellte Fragen zum Thema Seife selber machen

Was braucht man zur Herstellung von Seife?

Um Seife selber zu machen, bedarf es keiner Ausbildung im Chemielabor. Mit den passenden Utensilien, Zutaten und einem gewissen Maß an Sicherheitsvorkehrungen kann man das duftende Unterfangen problemlos in der eigenen Küche angehen. 

Wichtigste Zutaten, um Seife selber zu machen

Wenige Grundzutaten genügen, um eine erste einfache Seife selber zu machen. Das klassische „25er-Rezept“ ist für Neulinge hervorragend geeignet und enthält vier Zutaten, die je einen Anteil von 25 Prozent ausmachen: Olivenöl, Kokosöl, Rapsöl und Palmöl. Wer aus ökologischen Gründen auf Palmöl verzichten möchte, kann dieses durch Sheabutter und etwas mehr Olivenöl ersetzen. Des Weiteren benötigt man Natriumhydroxid (auch: Ätznatron), das in Wasser gelöst Natronlauge bildet.

Ätherische Öle verleihen der Seife schließlich den Duft der Wahl. Seifenfarben, Kräuter oder Blüten sind je nach Rezeptur optionale Zutaten für selbst gemachte Seife.

Um Seife selber zu machen, werden die unterschiedlichsten Zutaten benötigt.

Utensilien für die Seifenherstellung

Zur Herstellung benötigt man verschiedene Utensilien, die in den meisten Küchen zu finden sind:

✓ Topf (mind. 2 bis 3 l Fassungsvermögen)

✓ Schüssel (ca. 1 l Fassungsvermögen)

✓ Schneebesen

✓ Thermometer

✓ Küchenwaage

✓ Kunststofflöffel zum Umrühren

✓ Messbecher

✓ Stabmixer

✓ Seifenformen

✓ ein feinmaschiges Sieb

✓ Messer oder Draht zum Schneiden

Wichtig:
Gegenstände aus Aluminium erweisen sich als ungeeignet, da sie mit der Natronlauge chemische Reaktionen eingehen. Auch sollten die für die Seifenherstellung verwendeten Werkzeuge nicht mehr für Lebensmittel verwendet werden.

Anleitung zum Seifeselbermachen 

Da für die Seifenherstellung ätzende Natronlauge benötigt wird, gehört folgende Ausstattung zum persönlichen Schutz:

✓ Schutzbrille 

✓ Mundschutz

✓ lange Kleidung und eine Schürze

✓ geeignete Schutzhandschuhe, z. B. aus Naturkautschuk

Wichtig ist zudem, stets unter ausreichender Belüftung zu arbeiten (geöffnetes Fenster oder Dunstabzug) – denn Natronlauge bildet ätzende Dämpfe. Auch fließendes Wasser sollte immer schnell erreichbar sein, um etwaige Spritzer der Natronlauge von der Haut abzuwaschen.

Seife selber machen – Schritt für Schritt:

  1. Schutzbrille, Schürze und Handschuhe anziehen.

  2. Die Öle bzw. Fette im Topf langsam auf dem Herd erwärmen, bis eine Temperatur von 30 bis 40 °C erreicht wird.

  3. Das Natriumhydroxid in einem separaten Gefäß nach und nach in kaltes Wasser rieseln lassen (Mischverhältnis: ca. 45 g Natriumhydroxid pro 1 l Wasser) und durchgehend rühren. Das kristalline Pulver sollte sich vollständig lösen, was sich mithilfe eines Siebes kontrollieren lässt.

  4. Die Natronlauge auf knapp 40 °C abkühlen lassen.

  5. Die Lauge langsam unter Rühren in den Topf mit den Ölen geben – jetzt findet die eigentliche Verseifung statt. Sobald alles vermischt ist, wird es Zeit, die dickflüssige Masse mit dem Stabmixer zu pürieren.

  6. Duftöle sowie gegebenenfalls Farbe und weitere Zutaten einrühren.

  7. Die fertige Mischung in die gewünschte Form gießen und 48 Stunden aushärten lassen.

  8. Die ausgehärteten Seifenstücke aus der Form nehmen und weitere 3 bis 4 Wochen trocknen lassen.

  9. Bei Bedarf die fertige Seife mit einem Messer oder einem Draht in kleinere Stücke schneiden.

Hinweis: Die Mengenangaben und etwaige optionale Zutaten hängen vom jeweiligen Rezept ab, weshalb die Herstellung mitunter leicht variiert.

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Seife selber machen mit Kindern

Da man für die „richtige“ Seifenherstellung mit gefährlichem Ätznatron hantiert, ist dieses Prozedere für Kinderhände ungeeignet. Um gemeinsam mit Kindern Seife selber zu machen, gibt es jedoch eine risikoarme Variante. Hierbei wird auf den Einsatz von Natronlauge verzichtet – stattdessen kommen mit neutraler Kernseife oder Seifenresten ausschließlich harmlose Zutaten zum Einsatz. Auf diese Weise lernen die Kids auf kreative Art, ein praktisches Alltagsprodukt spielerisch herzustellen. 

Dazu bedarf es folgender Zutaten:

✓ möglichst neutrale Kernseife, Seifenreste oder Seifenflocken 

✓ Seifenfarben

✓ Duftöle (auf Hautverträglichkeit achten)

✓ dekorative Zusätze wie Kräuter, getrocknete Blüten oder Orangenschalen

✓ Wasser

Folgende Gebrauchsgegenstände werden außerdem für das „Seifen-Recycling“ benötigt:

✓ Gefäße wie Schalen oder Schüsseln

✓ Küchenreibe

✓ Formen (z. B. Eiswürfel- oder Pralinenformen aus Silikon)

So einfach geht das Seifeselbermachen mit Kindern: 

  1. Die Ausgangsseife muss zunächst mit der Küchenreibe zu Flocken verarbeitet werden – mit fertigen Seifenflocken erübrigt sich dieser Schritt. 

  2. Den Flocken wird anschließend gerade so viel Wasser hinzugegeben (etwa 2 bis 3 Esslöffel auf 100 Gramm Rohseife), dass sich eine feste, aber formbare Masse bildet. 

  3. Farben und Düfte kommen zuletzt hinzu und werden nach Wunsch mit weiteren Beigaben garniert. 

  4. Für kleinere Kinder am besten geeignet ist das abschließende Formen der Seifenmasse mit den Händen

Etwas anspruchsvoller und langwieriger ist folgende Variante: Zunächst verflüssigt man die Seifenflocken im Wasserbad oder in der Mikrowelle, um sie dann in Formen zu gießen. Hierbei gilt es, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die der Gefahr des Verbrühens bei Kontakt mit der heißen Flüssigkeit vorbeugen. Darüber hinaus erfordert der Prozess des Aushärtens ein bis zwei Wochen Geduld.

Ein einfaches Seifenrezept zum Nachmachen: Lavendelseife 

Für diesen herrlich duftenden Klassiker wird im Handel erhältliche Rohseife verwendet – am besten hautfreundliche Öko-Glycerinseife. Zunächst wird eine selbst gewählte Menge Seife im Wasserbad oder in der Mikrowelle zum Schmelzen gebracht. Der flüssigen Seife werden einige Tropfen lila Seifenfarbe hinzugegeben, bis der gewünschte Farbton erreicht ist. Als ätherisches Öl kommt selbstverständlich natürliches Lavendelöl zum Einsatz – auch hier genügen ein paar Tropfen. Anschließend kann die Seifenmasse in beliebige Formen gegossen werden und benötigt nur etwa 15 Minuten zum Aushärten.

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Ideen für ein besonderes Seifendesign 

Durch die Vielzahl von möglichen Zutaten ist es kinderleicht, individuelle Seifendesigns zu kreieren. Die Wahl der Düfte und die Zugabe von Blüten, Kräutern oder gar kleineren Dekoobjekten wie Muscheln bieten bereits viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Auch bei der Seifenform sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt: Neben herkömmlichen Eiswürfel- oder Plätzchenformen sind zahlreiche Seifenformen online erhältlich. Darüber hinaus kann man mittels spezieller Seifenstempel sogar Schriftzüge zur Verzierung einsetzen. Mit etwas Übung lassen sich auch die eigenen Initialen oder etwa Muster mit dem Messer eingravieren.

Neben einem quaderförmigen Design der Seifenstücke sind auch weitaus ausgefallenere Formen möglich. Den letzten Schliff kann man dem Seifenkunstwerk mittels eines Wellenmessers verpassen; die sonst glatten Kanten erscheinen wellenförmig verspielt und heben sich somit vom klassischen Formfaktor ab. Mit etwas Fingerspitzengefühl eignen sich auch ein Käsehobel oder ein Sparschäler, um die Seifenkanten zu begradigen oder abzurunden.

Selbst gemachten Seifen kann mit wenigen Tricks ein ausgefallener Look verliehen werden.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Seife selber machen


Was braucht man, um Seife selbst zu machen?

Die Grundzutaten für die Seifenherstellung sind diverse Öle bzw. Fette, Ätznatron, Wasser sowie Duftöle. Für den Herstellungsprozess braucht man diverse Küchenwerkzeuge wie Töpfe, Rührutensilien, ein Thermometer, eine Küchenwaage sowie Seifenformen. 

Der Einsatz von Ätznatron erfordert außerdem eine Schutzausrüstung, bestehend aus Schutzbrille, Schürze, Mundschutz und Handschuhen. Eine vereinfachte, kindertaugliche Methode kommt ohne gefährliches Ätznatron aus – hierbei werden Seifenreste mit Duftstoffen, Farben und weiteren Zutaten zu neuen Seifenstücken verarbeitet.

Was braucht man zum Seifengießen?

Für diese einfache Art, Seife selber zu machen, werden Rohseife, Seifenfarben, Düfte, Gießformen sowie Gläser und Töpfe benötigt. Die Rohseife wird im warmen Wasserbad verflüssigt, mit Farben und Düften vermischt und in Formen gegossen. Nachdem sie ausgehärtet und getrocknet ist, kann die selbst gegossene Seife verwendet werden.

Wie wird Naturseife hergestellt?

Naturseife zeichnet sich meist dadurch aus, dass tierische Fettbestandteile vermieden werden, wobei dem Begriff allerdings keine bindende Definition zugrunde liegt. Naturseife kann man selber machen, indem man ausschließlich pflanzliche Fette verwendet. Die Herstellungsschritte sind dieselben wie die der „herkömmlichen“ festen Seife.

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